CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im August 2006

05.10.2006
Gemeinsam mit dem Nachrichtendienstleister Factiva präsentiert COMPUTERWOCHE.de drei Rankings: Die in den Medien meistgenannten Unternehmen, die meistgenannten Manager und die meistgenannten IT-Begriffe. Diese Rangreihen werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von insgesamt 146 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen. Diese Woche präsentieren wir Ihnen das Ranking für die Top IT-Manager im August.

Telekom Vorstand Kai-Uwe Ricke bleibt auf seinem Posten

Die Top 10 der meistgenannten IT-Vorstände im August 2006.
Die Top 10 der meistgenannten IT-Vorstände im August 2006.

Aufgrund sinkender Kursziele und Gewinnerwartungen wurde Ende August der Ruf nach einer Ablösung des Telekom-Chefs Ricke immer lauter. Analysten schätzten, dass anstehende Preissenkungen bei Telekom Produkten auch am Gewinn des Unternehmens nagen könnten. Zudem verlor der Konzern im ersten Halbjahr 2006 rund eine Million Kunden, und im Wachstumsmarkt DSL entschieden sich inzwischen 96 Prozent der Neukunden für einen anderen Anbieter. Rickes Lösungsvorschlag: Massive Senkung der Preise und eine groß angelegte Produktoffensive im September und Oktober. Zudem hatte Ricke zuvor den gewaltigen Schuldenberg der Telekom seit Amtsantritt im Jahr 2002 kräftig reduziert. Anfang September wurde dann auch bestätigt, dass Ricke seinen Posten bei der Telekom behält. Allerdings wurden in einer Strategieklausur des Aufsichtsrats „entscheidende Schlüsselfunktionen des Konzerns zentral zusammengefasst und entsprechend die Zuständigkeiten im Vorstand neu verteilt“, wie Ricke selbst in einem Interview erläuterte. Dem Aufsichtsrat legte er ein Sieben-Punkte-Programm unter dem Titel „Telecom 2010“ vor, mit dem er die Umsätze stabilisieren und die Gewinner verbessern will. Elemente des Programms sind unter anderem ein deutlich besserer Kundenservice und die Umstellung des gesamten Netzes auf die kostengünstigere IP-Technik. Trotz oder gerade wegen der schlechten Noten landet der Telekom-Chef im COMPUTERWOCHE-Ranking der meistgenannten Manager auf Platz eins.

Starke Nerven für Spoerr

Auch im August behält Mobilcom- und Freenet-Chef Eckhard Spoerr seinen zweiten Platz im COMPUTERWOCHE-Index. Denn auch in diesem Monat brauchte Spoerr wieder Nerven wie Drahtseile, war der Weg zur geplanten Fusion von Freenet und Mobilcom doch weiterhin steinig. Ende August forderte er die verbliebenen Kläger gegen die Fusion zum Kompromiss auf. Die Gesellschaft könne sich einen jahrelangen Rechtstreit nicht leisten. Des Weiteren drohe Mobilcom auf dem Telekommunikationsmarkt ins Hintertreffen zu geraten, falls die Verschmelzung nicht bald vollzogen würde.

Angesichts des Preiskampfes in der Branche und der Fusions-Hängepartie zeigte sich Spoerr außerdem skeptisch, ob der Mobilfunkumsatz im laufenden Jahr gesteigert werden könne. Dennoch arbeite Mobilcom hart daran, den Trend zu rückläufigen Umsätzen umzukehren. „Ob es Mobilcom am Ende gelingen wird, gegebenenfalls ein leichtes Umsatzplus auszuweisen, ist noch nicht sicher“, so Spoerr zur Mobilcom-Lage im August.