CW-Ranking: Die Top-IT-Vorstände im April 2007

22.05.2007

Kai-Uwe Ricke als Putschopfer?

Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im April 2007.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Vorstände im April 2007.
Foto: factiva / computerwoche

Mit den Umbauplänen der Deutschen Telekom kommen nicht nur die Kämpfe mit Angestellten und Gewerkschaftsvertretern auf den Tisch, auch Ex-Konzernchef Kai-Uwe Ricke wird wieder zum Thema. Schließlich waren es seine wenig erfolgreichen Einsparmaßnahmen, die der direk-te Ricke-Nachfolger René Obermann nun durch die Auslagerung von 50.000 Mitarbeitern kompensieren will. Was die Presse dabei eher selten erwähnt: Die Pläne zur Neugründung von T-Service und ihren drei Tochteragenturen sind tatsächlich noch auf Rickes Reißbrett entworfen worden. Nun bleibt es an Obermann, das mit wenig Begeisterung aufgenommene Vorhaben ohne einen zu hohen Imageschaden durchzusetzen. Im Kontrast zu den Vorwürfen, Ricke sei zu zögerlich gewesen und habe entscheidende strategische Fehler gemacht, sahen einige Journalisten übrigens die Entlassung Rickes als Anzeichen für eine undemokratische Unternehmensführung: Die Entmachtung des Konzernchefs sei auch das Resultat des Drängens von Minderheitsaktionären gewesen. Vor allem das Telekom-Duo Klaus Zumwinkel und Stephen Schwarzmann vom Finanzinvestor Blackstone habe den Wechsel in der Unternehmensspitze ordentlich vorangetrieben. Die Theorie vom großen Putsch bringt Ricke zwar nicht den verlorenen Posten zurück, ansatzweise restauriert sie aber doch das Ansehen des Top-Managers.

Ziebart will sich nicht von Qimonda trennen

Auch Infineon-Chef Wofgang Ziebart konnte im April nicht wirklich für positive Nachrichten sorgen. Der Konzern hat stark am Rückgang der Speicherchip-Preise zu knacken, die Verluste im Wireless-Bereich sorgen für zusätzliches Kopfzerbrechen. Die wenig erfreuliche Botschaft: Der IT-Gigant hat im zweiten Quartal 2006/2007 rote Zahlen geschrieben. Von der Infineon-Tochter Qimonda will sich Ziebart jedoch trotz viel zu geringem Emissionsvolumen an der New Yorker Börse nicht trennen: "Wir sehen vor dem Hintergrund der Situation auf dem Markt für DRAM-Chips derzeit keine Notwendigkeit, Qimonda-Aktien zu verkaufen. Und unsere Bilanzstruktur zwingt uns nicht zu Notverkäufen", so der Infineon-Chef. Im laufenden dritten Quartal des aktuellen Geschäftsjahres will Wolfgang Ziebart nun verstärkt auf das Mobilfunkgeschäft setzen. Für frischen Wind in der Unternehmensbilanz soll vor allem der erwartete Aufschwung der Handysparte sorgen. Auch hier zeigt sich Ziebart optimistisch: "Für Infineon ohne Qimonda streben wir im Geschäftsjahr 2007 mindestens ein ausgeglichenes EBIT an und für das Geschäftsjahr 2009 eine EBIT-Marge von zehn Prozent."