CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im März 2007

30.04.2007

Deutsche Telekom – weniger Geld für "letzte Meile"

Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im März 2007.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im März 2007.
Foto: factiva / computerwoche

Die Deutsche Telekom erhält künftig weniger Geld von ihren Konkurrenten für die "letzte Meile" zu den Hausanschlüssen der Telefonkunden. Die Bundesnetzagentur kündigte im März eine Senkung der Monatsmiete um 0,15 Euro auf 10,50 Euro an. Die so genannte Teilnehmeranschlussleitung (TAL) ist das wichtigste Vorprodukt für den Wettbewerb auf dem deutschen Telekommunikationsmarkt. Alternative Netzbetreiber sind in der Regel darauf angewiesen, um mit ihren Breitband- und Telefonangeboten in die Haushalte der Kunden zu gelangen. Die Deutsche Telekom hatte eine Erhöhung der TAL-Entgelte auf 12,03 Euro im Monat beantragt. Der Konzern begründete das mit "besonderen Lasten für den sozialverträglichen Personalumbau", die er jetzt zu tragen habe. Die Telekom will aus Kostengründen erreichen, dass bis 2008 rund 32.000 Beschäftigte das Unternehmen verlassen, und muss dafür mehr als drei Milliarden Euro aufwenden. Die Wettbewerber hatten dagegen eine Senkung der TAL-Miete auf unter zehn Euro verlangt. Die Anbieter mit eigenem Netz befürchten ansonsten die Verschlimmerung einer Schieflage zwischen Infrastruktur- und Dienstewettbewerb. Sie beklagen, dass Unternehmen ohne eigene Leitungen, die Produkte der Telekom weiterverkaufen, von dem Ex-Monopolisten sehr günstige Konditionen bekämen, während die TAL-Entgelte auch im europäischen Vergleich unangemessen hoch seien.

Siemens als neue Benchmark für Firmentransparenz?

Die Siemens AG will sich nach den Worten ihres Geschäftsführers Klaus Kleinfeld in den kommenden fünf Jahren zur Benchmark für Transparenz und Compliance in Unternehmen entwickeln. "In zwei bis fünf Jahren sollen die Leute zurückschauen und sagen, so wie Siemens die Sache angegangen ist, das ist die Benchmark", sagte Kleinfeld während seiner Rede auf der in München stattfindenden Internationalen Kartellkonferenz. Kleinfeld bekräftigte, dass sein Unternehmen die klare Politik von null Toleranz verfolgt, und kein illegales Verhalten duldet. Er wies dabei erneut Vorwürfe zurück, dass Korruption im Siemens-Konzern mit System betrieben worden sei. Siemens würde es nicht so lange geben, wenn solche Verfehlungen systematisch angelegt seien, sagte Kleinfeld und verwies dabei auf die über 160-jährige Firmengeschichte von Siemens. Derweil haben die Untersuchungen um mutmaßliche Schmiergeldzahlungen für Siemens erste wesentliche finanzielle Auswirkungen. Dem Wall Street Journal zufolge bringt der Konzern in das Netzausrüster-Joint-Venture Nokia Siemens Networks (NSN) rund 800 Millionen Euro an Nettovermögenswerten mehr ein als ursprünglich als Mindestwert geplant. Dies sei einem Siemens-Sprecher zufolge eine Kompensation für Nokia wegen der Verzögerung des Joint-Venture-Starts durch die Untersuchungen in der Schmiergeld-Affäre. Ein weiterer Siemens-Sprecher bestätigte dem Blatt jedoch, dass Siemens eingewilligt habe, zusätzliche Vermögenswerte im dreistelligen Millionen-Euro-Bereich in das Gemeinschaftsunternehmen einzubringen. Siemens und Nokia hatten zuvor mitgeteilt, dass Siemens Nokia Networks planmäßig zum 1. April starten werde. Ursprünglich sollte das Gemeinschaftsunternehmen bereits zu Jahresbeginn seine Arbeit aufnehmen, hatte sich jedoch aufgrund der noch immer laufenden Ermittlungen verzögert.