CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im Juli 2007

23.08.2007

IBM – wie weit darf der Arbeitgeber über das Privatleben seiner Mitarbeiter bestimmen?

Ähnlich wie schon bei Microsoft ist die Medienresonanz im Juli auch bei IBM sehr breit gefächert. Trotzdem hat es der Branchenriese nur auf Platz fünf geschafft. Erstes heißes Thema für IBM sind die veröffentlichten Zahlen für das zweite Quartal 2007. Demnach kletterte der Gewinn des IT-Riesen um 12 Prozent auf 2,26 Milliarden Dollar. IBM rechnet nun mit einem Gewinnzuwachs von bis zu 15 Prozent für 2007. Eine Trendwende, die zur positiven Stimmung auf dem deutschen Aktienmarkt beitrug. Die IBM-Aktie legte im Verlauf deutlich zu. Der Grund für diese äußerst positive Entwicklung liegt vor allem in den milliardenschweren Zukäufen verschiedener Software-Unternehmen. Ziel ist es, den Software-Anteil am Umsatz bis 2010 auf die Hälfte zu steigern

Aber nicht nur in finanzieller, auch in personeller Hinsicht machte IBM im Juli von sich Reden. Als erster Arbeitgeber überhaupt werden die Amerikaner offizielle Verhaltensregeln für Angestellte, die sich in Second Life oder ähnlichen Online-Communities bewegen, aufstellen. Demnach haben IBM-Mitarbeiter auf ein angemessenes Äußeres zu achten, Diskriminierungen und Beleidigungen zu unterlassen und geistiges Eigentum des Unternehmens zu schützen. Ziel ist es, peinliche Zwischenfälle zu vermeiden, da immer mehr Unternehmen Second Life und andere Online-Welten für ihre Zwecke nutzen. Noch ist allerdings unklar, wie die Sanktionen gegen Mitarbeiter aussehen, die gegen diese Richtlinien verstoßen. Außerdem bleibt abzuwarten, wie es mit der rechtlichen Grundlage aussieht. Normalerweise regeln Arbeitsgesetze das Verhalten am Arbeitsplatz, so auch in Deutschland. Die IBM-Verhaltensregeln gehen aber weit über die Arbeitswelt hinaus. Laut einem Rechtsexperten wagt sich Big Blue eindeutig in das private Umfeld der Mitarbeiter vor.