CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im Juli 2007

23.08.2007
Gemeinsam mit Dow Jones präsentiert COMPUTERWOCHE.de Rankings der in der Presse meistgenannten IT-Unternehmen und der meistgenannten IT-Manager. Die Rangreihen werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von rund 150 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen aus Deutschland. Nachfolgend präsentieren wir Ihnen den Index zu den meistgenannten IT-Unternehmen im Juli 2007.

SAP - der Blick in die Glaskugel

Die Top 10 der meistgenannten IT-Unternehmen im Juli 2007.
Die Top 10 der meistgenannten IT-Unternehmen im Juli 2007.
Foto: factiva

Wie schon SAP-Chef Henning Kagermann im Index der meistgenannten CEOs, hat sich auch sein Unternehmen den ersten Platz im Ranking der meistgenannten Unternehmen zurückerobert. Mit Kagermanns Teileingeständnis im Juli, dass die US-Tochter TomorrowNow unrechtmäßig auf Oracle-Daten zugegriffen hat, ist Oracle nun am Zug. Wie sich die immerwährende Fehde zwischen SAP und Oracle mit diesem Eingeständnis weiterentwickelt, bleibt abzuwarten. Immerhin, den Finanzzahlen von SAP hat dieser "Ausrutscher" nicht geschadet, sie konnten Großes vermelden. Mit zweistelligen Wachstumsraten war das zweite Quartal eines der erfolgreichsten bei SAP. Damit gibt sich ein Unternehmen wie SAP aber natürlich nicht zufrieden. Obwohl die hohen Investitionen in die neue Mittelstands-Software A1S das Ergebnis drückt, will SAP in diesem Segment deutlich profitabler werden. "Wir gehen davon aus, dass wir unsere operative Marge in den nächsten zwei bis drei Jahren auf 30 Prozent steigern können", so der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Léo Apotheker. Diese Aussage ist die erste seit Monaten, die eine genaue Prognose zur Entwicklung der Profitabilität abgibt.

Das zweite Thema, mit dem sich SAP im Juni herumschlagen muss, ist personeller Natur. In letzter Zeit ist es bei SAP Usus, das Unternehmen ohne jegliche Vorwarnung zu verlassen. Nachdem bereits Shai Agassi SAP im April aus persönlichen Gründen den Rücken kehrte, ist jetzt Stefan Höchbauer an der Reihe, wie es hieß. Der ehemalige Deutschland-Chef steigt bei SAP aus – ebenfalls aus persönlichen Gründen. Sein Nachfolger wird Volker Merk, bisher Managing Director bei SAP in der Schweiz und seit 13 Jahren im Unternehmen.

Microsoft - Punkt-Satz-Sieg?

Nachdem Microsoft in den Vormonaten Platz eins des Unternehmens-Rankings belegt hatte, reicht es im Juli nur für Platz zwei. Das bedeutet aber nicht, dass die Stimmen um Microsoft ruhiger geworden sind. Die Berichterstattung im Juli ist von vielen Höhen und Tiefen gekennzeichnet. Aber im Gegensatz zu anderen Unternehmen tritt kein Thema deutlich hervor.

Zum einen kursieren diverse Produktmeldungen in der deutschen Medienlandschaft. Nachdem sich Microsoft bereits mit ERP-Software für den Mittelstand einen Namen gemacht hat, stößt das Unternehmen, wenn auch mit einiger Verspätung, endlich auf den Markt für ERP-Lösungen für Kleinunternehmen vor. In diesem äußerst ergiebigen Markt tummeln sich bereits Branchengrößen wie Sage, Lexware und SAP. Microsoft will extra für Kleinunternehmen eine schlanke ERP-Lösung auf den Markt bringen. Das Produkt basiert auf der Dynamics NAV-Plattform und soll für maximal fünf gleichzeitige Nutzer ausgelegt sein. Anfang 2008 will das Unternehmen das neue ERP-Paket auf den Markt bringen. Die neue Lösung für Kleinunternehmen ist nach Angaben von Microsoft die logische Ergänzung ihres Lösungs-Portfolios. Das war bislang fast ausschließlich auf den Mittelstand sowie den gehobenen Mittelstand zugeschnitten.

Zum anderen war da noch die Meinungsverschiedenheit mit Google. Nachdem es im letzten Monat eher schlecht für Microsoft aussah und die Redmonder die Suchfunktion des Betriebssystems Windows Vista auch für Konkurrenzanwendungen leichter zugänglich machen müssen, kann Microsoft im Juli wieder einen Sieg gegen Google verbuchen. Das Nachrichtenportal Digg lässt seine Textanzeigen künftig von Microsoft statt wie bisher von Google vermarkten. Die Zusammenarbeit ist zunächst auf drei Jahre befristet. In dieser Zeit wird Microsoft exklusiv Kontext- und Display-Werbung auf der Website anbieten und gemeinsam mit Digg an innovativen Werbekonzepten arbeiten. Und Google? Google verliert mit Digg einen seiner lukrativsten Werbepartner.