CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im April 2008

13.05.2008

Freenet, der glorreiche Sieger

In diesem Monat ist Freenet ist mit insgesamt 653 Nennungen auf Platz fünf des COMPUTERWOCHE-Rankings der meistgenannten IT-Unternehmen gerückt. Inhaltlich handelte es sich in den meisten Fällen noch um den Nachhall, wie Freenet es doch noch geschafft hat, sich wie ein Phoenix aus der Asche zu erheben. Mit dem Kauf von Debitel hat sich der Telekom-Anbieter gegen Großaktionär United Internet durchgesetzt. Eckhard Spoerr konnte sich dabei auf eine breite Rückendeckung verlassen. Der Kauf wurde von Aufsichtsrat einstimmig bestätig. Freenet wird den weitaus größeren Konkurrenten für insgesamt 1,63 Milliarden Euro übernehmen. Doch glaubt man der Tageszeitung Die Welt, handelt es sich hier um einen fragwürdigen Sieg. Begleitend zu dieser Übernahme muss Freenet mit einer Reihe von Unwägbarkeiten rechnen. Das Büdelsdorfer Unternehmen bringt sich mit dem Kauf an die finanzielle Leistungsfähigkeit. Nicht zuletzt aus diesem Grund hat United Internet sein Kauf-Interesse zurückgenommen.

Mit der Fusion leitet Freenet eine grundlegende Neuausrichtung seiner Strategie ein. Statt eines integrierten Telekommunikationsanbieters, der zugleich Mobilfunkverträge und Internetzugänge verkauft, bleibt am Ende nur noch die Existenz als Mobilfunk-Service-Provider. Das Breitbandgeschäft nämlich muss möglichst schnell und meistbietend verkaufen werden, um die Schulden von mehr als einer Milliarde Euro abzubauen. Interessenten gibt es dafür bereits. O2-Chef Jaime Smith hat bereits angekündigt, alle Optionen für Übernahmen zu prüfen. Und ein weiterer Bieter wird mit großer Wahrscheinlichkeit dann wieder mit am Tisch sitzen: Ralph Dommermuth. Spätestens dann werden sich die beiden Kontrahenten wiedersehen und unter Umständen einen neuen Machtkampf anzetteln.