CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im April 2008

13.05.2008

Nokia - Einigung rückt in Reichweite

Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im April 2008.
Die Top 25 der meistgenannten IT-Unternehmen im April 2008.
Foto: Computerwoche / Dow Jones

Seit Nokias Ankündigung Anfang des Jahres, das Bochumer Werk zu schließen und die Produktion nach Rumänien zu verlagern, beglückt das finnische Unternehmen das COMPUTERWOCHE-Ranking mit seiner Dauerpräsenz. Dabei ging es in erster Linie um den Vorwurf der Subventions-Trickserei. 1999 wurden dem Unternehmen erhebliche Subventionen bewilligt. Im Gegenzug verpflichtete sich Nokia mindestens 2856 Arbeitsplätze sicherzustellen. Laut der Landesregierung Nordrhein-Westfalen wurde dieser Verpflichtung jedoch nicht nachgekommen und fordere die Rückzahlung der Subventionen. Nach einigem hin und her scheint sich jetzt jedoch eine Einigung in Sicht. Laut Joachim Neuser, Sprecher des Wirtschaftsministeriums, gab es Gespräche, die sehr konstruktiv verliefen. Laut der "Süddeutschen Zeitung" hat das "Magazin Focus" vorab bereits über eine Lösung berichtet, wonach Nokia 30 Millionen Euro in eine Stiftung zugunsten Bochums einzahle und das Land im Gegenzug auf die Rückzahlung der Subventionen verzichte. Laut Neuser sei dies aber nur eine denkbare Variante. Eine entgültige Entscheidung gibt es aber noch nicht.

Die Bochumer Werkschließung hat Nokia aber auch in anderer Weise in die Schlagzeilen gebracht. Auf den ersten Blick scheint es so, dass viele Verbraucher in Deutschland den Boykottaufruf von Nokia-Handys ernst nehmen. Nach Zahlen des Marktforschungsunternehmens GfK sank der Marktanteil des weltweiten Branchenführers im ersten Quartal auf 37 Prozent von 41 Prozent im letzten Vierteljahr 2007, schreibt das Wirtschaftsblatt "Euro am Sonntag". Einem Insider zufolge ist dieser Rückgang auch eine Reaktion auf die geplante Schließung des Nokia-Werks. Trotzdem bleibt Nokia in Deutschland auch weiterhin die Nummer 1 unter den Handy-Herstellern. Weltweit konnte das Unternehmen seinen Vorsprung sogar noch ausbauen und beansprucht mittlerweile knapp 41 Prozent des Weltmarktes für sich.

Microsoft greift nach Yahoo

Der April ist für Microsoft geprägt von dem Wunsch Yahoo! zu übernehmen. Microsoft hat dem Internetsuchdienst einen Kaufpreis von 31 Dollar pro Aktie angeboten. Die Entscheidung, die bis zum 26. April gefällt werden musste, ließ Yahoo jedoch verstreichen. Wie bereits im Vorfeld zu hören, wertete das Unternehmen die Offerte als zu niedrig. Microsoft im Gegenzug ist aber auch nicht bereit, das von ihm gesetzte Angebot zu erhöhen. Finanzchef Chris Liddell äußere sich enttäuscht, dass sich die Transaktion so lange hinzieht. "Wir haben ein Angebot auf den Tisch gelegt, das jeder vernünftige Mensch als großzügig bezeichnen wird," so Liddell. Es sieht also aus, als wenn beide Unternehmen von ihren Forderungen keinen Schritt zurückweichen werden. Kommt man allerdings zu keiner Einigung kann es sein, dass der ganze Deal platzt. Ob dies im Sinne von Microsoft ist bleibt abzuwarten. Auch ob Yahoo nach diesem Schritt gestärkt aus der Auseinandersetzung hervorgeht ist noch nicht klar. Fakt ist jedoch, dass, wenn Microsoft sein Kaufangebot zurückziehen sollte, Kursverluste der Yahoo-Aktie zu erwarten sind. Ausgelöst durch das Kaufangebot war der Kurs seit Anfang Februar von 19,18 US-Dollar um 62 Prozent auf 26,80 US-Dollar gestiegen. Ohne eine Übernahme könnten Investoren das Interesse an dem Papier ganz schnell verlieren.