CW-Ranking: Die Top-IT-Unternehmen im April 2008

13.05.2008
Gemeinsam mit Dow Jones präsentiert COMPUTERWOCHE.de Rankings der in der Presse meistgenannten IT-Unternehmen und der meistgenannten IT-Manager. Die Rangreihen werden monatlich aktualisiert. Sie basieren auf der Auswertung von rund 150 Tageszeitungen, Magazinen und Nachrichtenagenturen aus Deutschland. Nachfolgend präsentieren wir Ihnen den Index zu den meistgenannten IT-Unternehmen im April 2008.

Infineon vor der Neuausrichtung?

Die Top 10 der meistgenannten IT-Unternehmen im April 2008.
Die Top 10 der meistgenannten IT-Unternehmen im April 2008.
Foto: Computerwoche / Dow Jones

Nachdem es in den letzten Monaten etwas stiller um Infineon geworden ist, steigt der Münchner Chiphersteller im April wieder wie Phönix aus der Asche. Die breiteste Resonanz in den deutschen Medien hatte dabei die anvisierte Neuausrichtung des Unternehmens. Nach der Abspaltung der Speicherchipsparte Qimonda will man sich wieder mehr dem Kerngeschäft, der Halbleitertechnologie für die Bereiche Kommunikation, Sicherheit und Stromsteuerungen, widmen. Seit dem vergangenen Jahr kauft Infineon bereits kleinere Firmen und Teile von Konkurrenten. Jetzt geht es um das amerikanische Unternehmen Primarion. Nachdem schon Anfang April Gerüchte laut wurden ist es Ende April amtlich, Infineon wird Primarion übernehmen. Das amerikanische Unternehmen ist spezialisiert auf die Entwicklung sogenannter Power-Management-Chips für Computer, Graphik- und Kommunikationssysteme. Spartenvorstand Peter Bauer verspricht sich von dem Kauf einen besseren Zugang zum Markt für digitale Stromsteuerungselemente. Bisher wird die Stromversorgung von Elektrogeräten vorwiegend mit analogen Bauteilen geregelt. Powerchips machen Kondensatoren überflüssig und passen die Stromversorgung schneller an die jeweiligen Bedingungen an. Im Bereich Kommunikation geht es ebenfalls voran. Zusammen mit Intel, Texas Instruments, Panasonic und sieben weiteren Unternehmen hat Infineon das "HomeGrid Forum" ins Leben gerufen. Mit dem neuen Standard sollen sich Inhalte wie Filme, Musik und Bilder einfacher austauschen lassen. Bisher gibt es noch keinen einheitlichen Standard für die Vernetzung elektronischer Geräte im Haushalt. Für die Etablierung eines gemeinsamen Standards will das HomeGrid Forum außerdem eng mit der International Telecommunications Union (ITU) zusammenarbeiten, die unter der Bezeichnung "ITU-T G.hn" bereits an einem Standard arbeitet.

SAP und das Sorgenkind "Business ByDesign"

Die neue Mittelstandssoftware Business ByDesign hat SAP im Mai Platz zwei der meistgenannten IT-Unternehmen beschert. Leider sind die Meldungen dazu nicht unbedingt positiv für das Waldorfer Unternehmen. Nachdem man so viel Herzensblut in die Erschließung des Mittelstandmarktes gesteckt hat und speziell für diese Kundengruppe die On-Demand Softwarelösung Business ByDesign entwickelte, tut sich der Markt schwer. SAP hat bei der Veröffentlichung der Erstquartalszahlen die Erwartungen der Analysten verfehlt und erstmals Verzögerungen bei der Einführung der neuen Mittelstandssoftware eingestanden. Die ursprünglich für 2010 anvisierten Umsatzerlöse von einer Milliarde US-Dollar werden nach eigenen Angaben erst zwölf bis 18 Monate später erzielt werden. Das Ziel, 10.000 Kunden bis zum Jahr 2010 zu gewinnen, könne ebenfalls nicht gehalten werden. Aufgrund dieser Verschiebungen hat SAP angekündigt, die Investitionen in das neue Produkt in diesem Jahr auf rund 100 Millionen Euro zurückzuschrauben. Eigentlich waren Ausgaben zwischen 175 Millionen und 225 Millionen Euro geplant gewesen. Ab dem kommenden Jahr soll es dann gar keine zusätzlichen Investitionen in das neue Produkt mehr geben, sondern die Kosten sollen aus dem operativen Geschäft finanziert werden. SAP hatte ursprünglich vor, bis Anfang 2009 bis zu 400 Millionen Euro in die Einführung von Business ByDesign zu investieren. 2007 waren bereits rund 125 Millionen ausgegeben worden. Jedoch hält SAP weiter an der On-Demand Lösung fest. Die Verzögerungen begründete der Co-Vorstandssprecher Henning Kagermann mit der Notwendigkeit, weitere Optimierungen vornehmen zu müssen, um nicht die Profitabilität des Produkts zu gefährden. Mit der On-Demand-Strategie entwickele man ein neues Geschäftsmodell, bei dem die Hosting-Funktionen weiter automatisiert werden müssten. Man habe jetzt erste Rückmeldungen der Pilotkunden und wolle diese integrieren, um das Produkt zu attraktiven Preisen auf den Markt zu bringen.