CW-Ranking: Die meistgenannten Unternehmen im August 2006

25.09.2006

Die Gerüchte und Verlautbarungen um die Zukunft der angeschlagenen Siemens-Tochter Siemens Business Services (SBS) nehmen kein Ende. Sie glichen letzen Monat einer Achterbahnfahrt, da Siemens nicht so recht zu wissen schien, ob es seine defizitäre Dienstleistungssparte selbst umstrukturiert oder doch verkauft. Mitte August schien der Verkauf von SBS so gut wie sicher. Die Verhandlungen mit ausländischen Interessenten könnten noch innerhalb des bis Ende September laufenden Geschäftjahres zu einem Abschluss führen, hieß es in führenden Zeitungen. Als heißester Abnehmer wurde der französische Wettbewerber Atos Origin gehandelt. Siemens hielt sich jedoch mit Kommentaren zurück und wollte zu Marktgerüchten keine Stellung nehmen. Ende August kam dann die strategische Wende: Eine interne Lösung werde im Moment bevorzugt, SBS solle eingegliedert und aus eigener Kraft saniert werden. Laut Financial Times war Siemens nicht bereit, die von Atos Origin geforderte Summe von bis zu einer Milliarde Euro als Mitgift für die hochdefizitäre Tochter auf den Tisch zu legen. Das eigens von Siemens-Chef Klaus Kleinfeld vorgegebene Margenziel für SBS von fünf Prozent bis April 2007 scheint aber eher unwahrscheinlich und spricht für eine Neuauflage des Siemens-Dauerbrenners SBS. Im vergangenen Monat beförderte er das Unternehmen auf Platz vier des Computerwoche-Rankings.

IBM im Kaufrausch

Innerhalb eines Monats kaufte IBM gleich vier Softwareunternehmen ein und stellte die Presse vor Rätsel. IBMs Shopping-Tour bescherte dem US-Unternehmen den fünften Platz des IT-Rankings der Computerwoche. Auf den ersten Blick macht der scheinbar wahllose Kaufrausch des weltweit größten IT-Konzerns keinen Sinn. Erst bei näherer Betrachtung der Konzernstrategie wird deutlich, warum IBM-Chef Sam Palmisano immer wieder bei kleineren, spezialisierten Unternehmen das Portemonnaie zückt. Das IT-Schwergewicht will die Erlöse seines Dienstleistungsgeschäfts ausbauen, dort verändert sich der Markt zurzeit am stärksten. Mit dem jüngsten Kauf des Sicherheitsanbieters Internet Security Systems (ISS) gab IBM im vergangenen Monat für "Firmenshopping" insgesamt fast 4 Mrd. Dollar aus. ISS passt gut in die neue Strategie der Servicesparte. Neben Hard- und Software bietet Big Blue jetzt auch eine profitable Rundumbetreuung für alle Sicherheitsfragen durch ISS an. IBMs Shopping-Tour scheint allerdings immer noch nicht beendet: "Wir schauen weiter nach Gelegenheiten, mit denen wir das Tempo unseres Marktauftritts beschleunigen können", sagte Elizabeth Smith, hochrangige Führungskraft im Bereich Global Technology Service bei IBM. In den vergangenen dreieinhalb Jahren hat IBM 30 Firmen gekauft, neue Zukäufe werden also nicht lange auf sich warten lassen.