Teil 5 von 5

CW-Podcast-Serie Performance Marketing Day 2007: eine offene Unternehmenskultur

19.12.2007
Heute präsentieren wir Ihnen den fünften und letzten Teil einer Podcast-Serie, die die COMPUTERWOCHE zum Performance Marketing Day (PMD) 2007 produziert hat.
Marc Drüner
Marc Drüner
Foto: Joachim Wendler

Die Agenturgruppe Serviceplan, der New Horizons Club und die COMPUTERWOCHE veranstalteten den PMD im Rahmen der Systems zum dritten Mal, unterstützt wurde die Veranstaltung vom Branchenvberband Bitkom, der Messe München und der Fachpublikation "Werben & Verkaufen". Mehrere Referenten demonstrierten in ihren Vorträgen vor zahlreichen Marketing-Vertretern aus der Wirtschaft, wie sich Geschäftserfolg in Zeiten des Web 2.0 messen und ausbauen lässt. Professor Dr. Marc Drüner von der Steinbeis-Hochschule in Berlin zeigte auf, wie wichtig es für Unternehmen ist, eine offene Kommunikationskultur mit Geschäfts- und Privatkunden zu pflegen. Sein Vortrag "Enterprise 2.0 – Web 2.0 goes Corporate" beschrieb neue Geschäftsmodelle in Zeiten des interaktiven sozialen Web 2.0. Am Beispiel der globalen Studenten-Community Facebook demonstrierte Drüner das Potenzial, das in schnell realisierbaren Kooperationen von werbenden Unternehmen mit stark frequentierten Kontakt-Plattformen steckt. "Wer auf einer Web-2.0-Plattform wie Facebook oder MySpace einmal heimisch geworden ist, wird sein digitales Zuhause nicht mehr wechseln. Die Marketingabteilungen sollten daher gezielter über Sponsorships nachdenken, anstatt unnötig Zeit und Geld mit eigenen Portalen zu verschwenden, die niemals eine Masse von potenziellen Kunden erreichen werden." Drüner wies aber auch darauf hin, wie wichtig die Stärkung der Marke durch eigene Online-Initiativen sei. Auch hier sei die Nachahmung bekannter Modelle am erfolgversprechendsten. "Gleich welche Idee Sie haben, irgendwer im Web wird sie vor Ihnen bereits gehabt und öffentlich gemacht haben", ermutigte der Professor die Anwesenden, erfolgreiche Ansätze zu kopieren, anstatt "jedes Mal das Rad neu zu erfinden." Selbst simple Mash-ups als gesponserte Erweiterungen zu bekannten Technologien wie beispielsweise Google Maps oder YouTube reichten häufig aus, neue Zielgruppen anzusprechen, die über klassische Vertriebswege nicht erreichbar seien, sagte Drüner. Nachdrücklich wies der Referent darauf hin, dass die Geheimhaltung von Unternehmensinformationen zum Schutz der eigenen Konkurrenzfähigkeit nicht immer sinnvoll sei. Der Erfolg von Facebook sei nicht der Wahrung von Betriebsgeheimnnissen zu verdanken, sondern der Tatsache, dass offene Standards und öffentlich zugänglicher Quellcode viele Nutzer zum Mitmachen animiert. Das "typisch deutsche Modell einer Wasserburg, in die ich niemanden herein lasse", habe keine Zukunft und werde uneinsichtige Unternehmen teuer zu stehen kommen, warnte Drüner.

Erfahren Sie mehr über die Hintergründe zu diesem Thema im CW-Interview, das Sie sich hier als Podcast downloaden und anhören können (5:59 Min., MP3, 5,6 MB). Die ausführlichen Präsentationsunterlagen zum Thema finden Sie hier im PDF-Format (3,6 MB). (sh)