CW-Leser testen: DB-Tool Hora

05.12.2006
Von Mario Kügow
Das Werkzeug von Keeptool erleichtert PL/SQL-Entwicklern die Arbeit erheblich.

Die Nukem GmbH realisiert am Standort Rheinsberg seit 15 Jahren Datenbankanwendungen. Fast immer wird Oracle als Datenbank eingesetzt. Als Projektleiter kenne ich die Stärken und Schwächen von Entwicklungswerkzeugen aus der praktischen Arbeit. Beim Design der Datenbank setzen wir Case-Tools ein. Diese Werkzeuge decken zwar die Phase des logischen Datenmodells ausreichend ab, zum Erzeugen des physikalischen Datenmodells und für die Anwendungsentwicklung hingegen hat sich die Software "Hora" der Berliner Firma Keeptool als unentbehrlich erwiesen. Hora ist in wenigen Minuten auf einem Windows-Rechner installiert und kommt bei Bedarf sogar ohne Datenbank-Client aus.

Anwendungsentwicklung

Hora von Keeptool unterstützt den PL/SQL-Programmierer bei der Datenmodellierung und Fehlersuche.
Hora von Keeptool unterstützt den PL/SQL-Programmierer bei der Datenmodellierung und Fehlersuche.

Bei der Anwendungsentwicklung werden häufig SQL-Anweisungen für Abfragen und zur Datenmanipulation benötigt. Hierbei ist Hora eine echte Hilfe. In der Tabellenübersicht fügt der Nutzer per "SQL to Clipboard" eine SELECT-, INSERT- oder UPDATE-Anweisung über alle Spalten der Tabelle beziehungsweise View ein. Statements lassen sich im Programm in einer übersichtlichen Baumstruktur zur späteren Verwendung speichern. Überflüssige Spalten können im "SQL Editor" entfernt werden. Mittels des grafischen Abfragegenerators kann der Programmierer auch komplexe Joins, gruppierte Abfragen und Sortierungen erzeugen. Jede SQL-Anweisung lässt sich direkt ausführen und somit unmittelbar überprüfen.

Altdaten zu übernehmen ist meist eine aufwändige Angelegenheit, nicht zuletzt aufgrund verletzter Constraints. In vielen Fällen ist es vorteilhaft, einzelne oder sogar alle Constraints zu deaktivieren und erst nach der Datenübernahme wieder zu aktivieren. Die eigentliche Arbeit besteht dann darin, die Altdaten so zu modifizieren, dass sie den Constraints genügen. Mit Hora erfährt der Nutzer schnell, welche Datensätze ein Constraint verletzen.

Server-seitige Programmierung in PL/SQL kann in verschiedener Form erfolgen. Entwickler arbeiten meist dateiorientiert. Hora lässt Scripts aus einem Verzeichnis ablaufen beziehungsweise erlaubt es, diese in einem eigenen Editorfenster zu öffnen. Darüber hinaus bietet Hora die Möglichkeit, PL/SQL-Code direkt aus der Datenbank heraus anzuzeigen und zu bearbeiten. Fehler werden gleich unterhalb des Quelltextfensters angezeigt und die betreffende fehlerhafte Quelltextzeile hervorgehoben. Zu jeder Prozedur kann der Entwickler ein Template erzeugen, um einen PL/SQL-Block isoliert zu testen oder dies als Einstiegspunkt in den PL/SQL-Debugger verwenden. Unter Kontrolle des Oracle-Profilers kann PL/SQL-Code ausgeführt werden. Zu jeder Zeile stellt Hora die Anzahl der Ausführungen und die beanspruchte Zeit dar.

Beim Programmieren und Testen müssen Daten in Tabellen eingegeben werden. Ein Entwickler möchte dies tun, ohne durch einen Anwendungsdialog, der möglicherweise noch nicht existiert, eingeschränkt zu sein. Er will zum Beispiel alle Detailsätze eines Datensatzes sehen oder entlang von Fremdschlüsselbeziehungen navigieren. Daten sollen sich einfach filtern, sortieren und gruppieren lassen. Hora unterstützt den Nutzer auch hier.

Daten präsentiert das Keeptool-Produkt auf der "Contents"-Seite der Tabellenansicht und im "Data Contents Browser". Besonders angenehm an dem Browser ist die Möglichkeit, eine bestimmte Sicht auf die Daten, also eine Auswahl und Anordnung von Spalten, Filter, Sortierungen etc., zusammen mit der Datenbankverbindung zu speichern, um sie später wiederzuverwenden.