CW@HOME: Digicams - am Anfang steht die Auflösung

24.06.2002
Von Martin Seiler
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Bitte lächeln! Bereits ab etwa 50 Euro sind einfache Pen-Cams zu haben, die elektronische Schnappschüsse ermöglichen. Doch Vorsicht: Damit die Freude an der Digitalfotografie länger währt, sollte man sich die Digicam der Wahl genau anschauen.

Die wichtigste Eigenschaft digitaler Kameras ist die unterstützte Auflösung, denn damit steht und fällt letztlich die Qualität der geschossenen Bilder. Grundsätzlich gilt: Je mehr Pixel das Gerät bietet, desto besser die Resultate. Daher sollten Kameras mit einer Auflösung von weniger als einem Megapixel nicht in die Wahl gezogen werden. Mit zwei Megapixel lassen sich später gute Abzüge bis zu einem Format von 13 mal 18 Zentimetern erstellen, ab drei Megapixel ist auch schon ein Poster mit einer Größe von 20 x 30 Zentimetern drin.

Ein weiteres Kriterium ist das jeweils unterstützte Speichermedium, auf dem sich aufgenommene Fotos ablegen lassen. Es gibt verschiedene Speicherträger, die sich etwa auf gleichem preislichen Niveau bewegen, allerdings in der Technik unterscheiden. Compactflash- und Secure-Data-(SD-)Karten haben den Vorteil, robust und relativ einfach handhabbar zu sein. Überdies sind sie weit verbreitet. „Smartmedia“-Karten finden auch häufige Verwendung, können aber leichter beschädigt werden, da dort die Kontakte offen liegen.

Foto: Fuji/Nikon/HP/Canon/ave

Proprietäre Lösungen wie Sonys „Memory-Stick“ sind mit Vorsicht zu genießen. Sie sind nicht nur schwerer erhältlich, wenn mal Ersatz gebraucht wird, sondern auch teurer als die genannten Alternativen. Da sich nicht immer gleich Gelegenheit bietet, die aufgenommenen Bilder auf einen Rechner zu übertragen, sollte unbedingt auf eine ausreichende Größe der Speicherkarte geachtet werden. 32 MB sind als Standardausstattung anzusehen.

Für den praktischen Einsatz spielen außerdem die Akkus eine wichtige Rolle. Empfehlenswert sind die zwar etwas teureren, dafür aber wesentlich langlebigeren Lithium-Ionen-Akkus. Die günstigeren Mignon-Akkus bieten zwar den Vorteil, dass man auch unterwegs problemlos Ersatz besorgen kann, sie sind aber wegen ihrer vergleichsweise kurzen Leistung nicht empfehlenswert. Achten Sie beim Kauf darauf, dass der Akku für mindestens 100 Bilder den nötigen Saft liefert.

Zoom: Digital oder optisch?

Genau hinschauen sollte man außerdem beim Zoom der Kamera. Die meisten Digicams besitzen einen digitalen oder optischen Zoom, einige sogar beides. Empfehlenswert ist auf alle Fälle die optische Variante, da nur sie das Bild auch wirklich näher heranholt und nicht bloß den Bildausschnitt vergrößert und umrechnet, wie dies beim digitalen Zoom der Fall ist.

Bessere Kameras verfügen ferner über Funktionen wie automatischen Weißabgleich, Selbstauslöser oder die Unterdrückung des Rote-Augen-Effekts. Wer’s unbedingt braucht: Mit einigen Geräten lassen sich auch Videosequenzen aufzeichnen. Zudem sollte man auf das Gewicht, den integrierten Blitz oder die Qualität des LCD-Monitors achten, über den man gleich kontrollieren kann, ob das Foto gelungen ist.

Gute Digicams müssen nicht unbedingt teuer sein. Einsteigermodelle sind um 200 Euro zu haben, für etwas besser ausgestattete Geräte sollte man aber doch etwa 400 bis 600 Euro kalkulieren. Lediglich die Highend-Produkte reichen preislich in Kategorien von bis zu 1000 Euro und mehr.