Leichter Termine für Konferenzen planen

Cuseeme integriert Video-Server in Exchange

13.04.2001
FRAMINGHAM (IDG) - Einen mit Microsofts Exchange integrierten Videokonferenz-Server bringt Cuseeme auf den Markt. Das Mail-System "Outlook" lässt sich dann als Interface für die Planung und den Aufbau von Video- und Audiokonferenzen einsetzen.

Der "Videoware Application Server" unterstützt die Standards H.323 und T.120. Er dient als zentraler Hub, der viele Clients anbinden kann. Cuseeme will mit dem Produkt einen Platz im Collaboration-Markt erobern, der bisher von Applikationen wie "Lotus Notes" oder Microsoft Exchange beherrscht wird. Daneben bevölkern zunehmend auch Web-basierende Plattformen wie "E-Room", "I-Manage" und "Intraspect" diesen Sektor.

Auch wenn Cuseeme findet, Video gehöre in jedes Paket von Collaboration-Software, wird sich diese Vision nur schwer umsetzen lassen. Im Jahr 2000 wurden nur 80000 Desktop-Video-Conferencing-Systeme verkauft. Laut Perey Consulting entspricht das einem Umsatz von 53 Millionen Dollar. Bis zum Jahr 2004 soll die Lieferzahl auf 170000 Stück und der Umsatz auf 80 Millionen Dollar steigen.

Bedenken hinsichtlich der verfügbaren Bandbreiten sowie Komplexität und Kosten der Technologie halten das Wachstum im Zaum. Um die Kosten zu senken, integriert Cuseeme seine Lösungen mit bestehenden Systemen. "Der Markt braucht eine preiswerte, einfache Lösung, um jenseits der Nischenmärkte Kunden zu gewinnen", bestätigt Joe Gagan, ein Analyst der Yankee Group. Die Integration mit Exchange sei ein erster Schritt in die richtige Richtung.

Der Videoware Application Server soll in zwei Versionen verfügbar sein, in einer, die Exchange und den Exchange-Konferenz-Server einbindet, und einer Stand-alone-Lösung mit Browser-Client. Der Systemintegrator AZ Technology, der die Cuseeme-Audiokonferenzinfrastruktur der Nasa aufgebaut hat und wartet, sieht in der Exchange-Integration einen Vorteil: "Für die Planung von Konferenzen ist nun kein spezielles Interface mehr nötig", lobt Jim Chamberlain, Manager für Software-Engineering bei AZ Technology. Der Videoware-Server besitzt ein Outlook-Plugin und verwendet die Instant Messaging Features von Exchange 2000, um die Teilnehmer einer Konferenz zu benachrichtigen.

Das für Windows NT und 2000 sowie Sun Solaris und Linux verfügbare Produkt integriert auch die Videokonferenzsysteme von Picturetel und Polycom. Yankee-Group-Analyst Gagan meint daher, Videoware eigne sich gut für Unternehmen, die bereits in größere Systeme etwa von Picturetel investiert haben und nun Desktops für ausgewählte Konferenzen wie eine Ansprache des Geschäftsführers einschließen wollen. Ein Videoware-Server kostet knapp 40000 Dollar, Lizenzen für 1000 Benutzer rund 50 Dollar je Nutzer.