Unter 150 Euro

Cubox i4 Pro - Würfel-PC als Desktop oder Server einsetzen

16.02.2016
Von Thorsten Eggeling

Desktop mit Android Kitkat

Android Kitkat 4.4.4 ist beim Ignition-Installer das erste Angebot („Android AOSPBox-i R1 KitKat 4.4.4“). Nach unserer Erfahrung ist es stabiler als das mit diversen vorinstallierten Apps umfangreichere Android Kitkat 4.4.2 (zweite Option bei Ignition), wo gelegentlich das wichtige Systemprogramm „Einstellungen“ abstürzt. Nach Download und Installation mit Ignition und dem ersten Start von Android bestücken Sie den Home-Screen mit den wichtigsten Apps und holen sich aus dem Google Play Store unentbehrliche Helfer wie den Total Commander plus Plug-ins. Damit haben Sie schon mal Zugriff auf aller lokalen Netzwerkfreigaben und auf FTP-Server. Weitere Downloads aus dem Play Store sind eine Frage des Einsatzzwecks oder des Geschmacks (Word, Excel, Chrome, VLC, Mail, Cloud-Apps).

Android ist das System mit dem flüssigsten Benutzererlebnis auf der Cubox. Andererseits hat die Smartphone-/Tablet-GUI unvermeidliche Produktivitätsnachteile gegenüber einem Debian.
Android ist das System mit dem flüssigsten Benutzererlebnis auf der Cubox. Andererseits hat die Smartphone-/Tablet-GUI unvermeidliche Produktivitätsnachteile gegenüber einem Debian.

Wer sich für ein Android auf einem PC-Monitor entscheidet, sollte sich allerdings vorab bewusst sein, dass er hier mit Apps im Vollbildmodus arbeiten wird, die auf kleine Tablet- und Smartphone-Displays optimiert sind. Android hat nur ganz bescheidene Möglichkeiten, die Smartphone/Tablet-GUI auf Monitordimensionen zu trimmen: Unter „Einstellungen > Display > Schriftgröße“ hilft die Einstellung „klein“ ein Stück, ändert aber nichts daran, dass manche Vollbild-App ordentlich ins Auge bombt. Ideal ist ein Android am PC für Kinder, für Senioren oder für ein Surf- und Zweitsystem mit kleinem TFT-Bildschirm.

Überblick und Bedienung könnten nicht einfacher und schicker sein. Andererseits fehlen Produktivitätsmerkmale wie skalierbare Fenster, umwegloser Taskwechsel oder einfaches Mounten externer Datenträger. Weitere Apps aus dem Google Play Store können manches kompensieren, aber kein vollwertiges Desktop-System nachbauen. Für das Mounten von USB-Datenträgern sind wieder Plugins für den Total Commander („USB Stick Plugin-TC“, „USB plugin for Total Commander“ von Paragon) allen Alternativen vorzuziehen.

Cubox i4 Pro arbeitet mit Android 4.4.4 so flüssig, dass man sich nach erstem Zögern sogar einen animierten Live-Hintergrund für den Home-Screen leistet. Bei der Speicherauslastung meldet die App Droid Info trotz vieler laufender Programme immer deutlich mehr als 50, meist 70 Prozent freies RAM. Die CPU-Auslastung messen wir über SSH, nachdem der SSHServer von Ice Cold Apps installiert wurde: HD-Filmwiedergabe schlägt mit etwa 20 Prozent zu Buche, und systemnahe Aktionen wie Installation und Einstellungsänderungen können die Cubox-CPU bis zu 40 Prozent fordern. Ähnlich oder noch mehr gefordert ist die Quadcore-CPU mit dem Browser inklusive diverse Tabs und Internetvideo. Mehr als 50 oder 60 Prozent sind aber nie zu messen. Im Multitasking, etwa während eines Downloads aus Google Play, gibt es sehr selten sporadisches Ruckeln der Android-Animation beim Aktivieren einer anderen App.

(PC-Welt)