Rechner für mittleren Mehrplatzbetrieb und deutsche Unix-Oberfläche:

CTM bringt neue Systemfamilie

24.02.1989

STUTTGART (zek) - Eine neue Unix-Familie stellte die Konstanzer Computertechnik Müller GmbH (CTM) vor. Bei den Rechnern handelt es sich zunächst um zwei Systeme für den mittleren Mehrplatzbereich, die auf dem Intel-Prozessor 30386 basieren. Zusammen mit den neuen Rechnern präsentierte das Unternehmen das Konzept einer sogenannten "Unix-Komplettlösung in deutscher Sprache".

Die neue Systemreihe umfaßt die Modelle APX 1000 und APX 2000 die unter den Betriebssystemen CTIX/386, eine Implementation von AT&T Unix V.3 und DOS laufen. Die Möglichkeit zur Ausführung beider Betriebssysteme soll dem Benutzer nach Herstellerangaben ein hohes Maß an Flexibilität bei der Auswahl seiner Anwendungssoftware bieten. Mit bis zu 43 seriellen Anschlüssen können die APX-Rechner bis zu 32 Unix-Arbeitsplätze bedienen. Für den DOS-Betrieb können die Rechner mit einem zusätzlichen Softwaremodul ausgestattet werden. Dieses stellt Funktionen wie gemeinsamen Dateizugriff, Druckdienste und elektronische Post für PC-Netze bereit. Beim Einsatz geeigneter Netzwerksoftware sind die Rechner in der Lage, gleichzeitig als Unix-Zentrale und DOS-File-Server zu dienen.

Der Hauptunterschied beider Rechner liegt in der Taktrate. Der APX 1000 ist mit 16 Megahertz getaktet, der APX 2000 mit 20. Weiter optimiert wird die Leistung des APX 2000 durch einen integrierten Write-Back-Cachespeicher mit 64 Kilobyte. Die CTM-APX-Rechner verfügen über bis zu zehn Erweiterungssteckplätze, davon bis zu acht AT-kompatible 16-Bit-Slots und vier 32-Bit-Slots. In der Basisausstattung unterstützen die APX-Rechner bis zu zwei Diskettenlaufwerke und bis zu fünf SCSI-Peripheriegeräte. Zusätzliche Besonderheiten sind ein AT-kompatibles Ein-/Ausgabe-Subsystem und unterbrechungsfreie Stromversorgung.

Mit den Rechnern bietet CTM auch eine deutschsprachige Unix- Benutzeroberfläche, unter der Datenbank, Programmiersystem und ein Bürokommunikationssystem arbeiten. Alle Programme verfügen dabei über die gleiche Datenstruktur, wodurch integrierte Komplettlösungen ermöglicht werden sollen. Sowohl Hard- als auch Software der Rechner basieren auf Systemen des US-Herstellers Convergent. In der Grundversion, bestehend aus Zentrale und einem Arbeitsplatz kosten die Systeme etwa 35 000 Mark. Der Vertrieb der neuen Rechner soll über Unix-Systemhäuser laufen, die zur Zeit noch von der CTM gesucht werden. Die SEL-Tochter CTM erhofft sich für 1989 einen Umsatz von etwa sieben Millionen Mark durch die System-Aktivitäten.