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CRM + HCM = Wachstum im Geschäft mit Business-Applikationen

18.08.2006
Nach Einschätzung von AMR Research versprechen vor allem die Märkte für Kunden- und Personal-Management-Lösungen den Softwareanbietern lukrative Geschäfte.

Einer Untersuchung der US-amerikanischen Marktforscher von AMR Research zufolge kamen die Anbieter von Human-Capital-Management-Lösungen (HCM) im vergangenen Jahr weltweit auf einen Umsatz von rund 5,5 Milliarden Dollar. Das bedeutet ein Wachstum von zwölf Prozent im Vergleich zum vorangegangenen Jahr und die höchste Steigerungsrate im Bereich der Enterprise-Business-Applikationen. Für das laufende Jahr rechnen die Analysten mit einem Wachstum von etwa zehn Prozent auf ein Umsatzvolumen von zirka sechs Milliarden Dollar (siehe auch: IDC: Die Nachfrage nach Software für das Personalwesen wächst).

Dominiert wird das HCM-Geschäft von Oracle, das sich mit der Übernahme von Peoplesoft Anfang 2005 auf Platz eins des weltweiten Rankings katapultiert hatte. 2005 nahm der Datenbankspezialist mit HCM-Lizenzen und -Hosting 446 Millionen Dollar ein. Damit kommt der US-amerikanische Softwareanbieter den Analysten zufolge auf einen Marktanteil von 23 Prozent. Ein Jahr zuvor und ohne Peoplesoft schaffte das Unternehmen gerade einmal neun Prozent. Trotz aller Wirren um die Peoplesoft-Akquisition sei es den Oracle-Verantwortlichen gelungen, die Anwender bei der Stange zu halten, heißt es in einem Bericht von AMR. Zwar seien einzelne Kunden abgesprungen. Im großen und ganzen habe Oracle jedoch mit Hilfe der Wartungs- und Serviceeinnahmen seine Position im HCM-Markt verteidigen können.

Auf Platz zwei folgt mit geringem Abstand SAP. Der deutsche Softwareanbieter kam im vergangenen Jahr im weltweiten HCM-Lizenzgeschäft auf einen Anteil von 21 Prozent. Angesichts des geringen Abstands dürfte es AMR zufolge spannend bleiben. Auch deshalb, weil Oracle zurzeit im Rahmen des "Fusion"-Projekts seine Anwendungslandschaft komplett umbaut. Zwar beteuerten die Verantwortlichen, keinen Kunden zum Umstieg zwingen zu wollen und auch die bestehenden Anwendungen unbefristet zu pflegen und weiterzuentwickeln. Dennoch bleibt abzuwarten, ob alle Kunden dem Oracle-Pfad folgen werden oder einem konkurrierenden Anbieter folgen.