Kritik an restriktiven Auflagen der Messe

Creative Labs boykottiert die CeBIT 2001

22.09.2000
MÜNCHEN (CW) - Creative Labs wird auf der CeBIT 2001 nicht vertreten sein. Der Multimedia-Spezialist zieht damit die Konsequenzen aus der laut eigenem Verständnis "restriktiven Auflagenpolitik der Messegesellschaft".

Der Konflikt zwischen Creative und der Messegesellschaft Hannover war bereits während der diesjährigen CeBIT aufgeflammt. Die Organisatoren der weltgrößten Computermesse hatten den Ausstellern untersagt, MP3-Player zu zeigen. Begründung für das Verbot: Derartige Produkte adressierten den Privatanwender. Dagegen sehen die Regeln der Messe nur professionelle Produkte als ausstellungswürdig an. Für das nächste Jahr gelten unverändert die gleichen Auflagen.

Wegen des als starr empfundenen Regelwerks will sich Creative nicht an der nächsten CeBIT vom 22. bis 28 März 2001 beteiligen. Murat Uenol, Marketing-Manager für Zentraleuropa, wirft den Verantwortlichen der Hannover-Messe vor, die Segmente Unterhaltungselektronik und Multimedia bewusst zu ignorieren. Das in Singapur ansässige Unternehmen will deshalb in Zukunft eine andere Messestrategie für seine Personal-Digital-Entertainment-(PDE-) Kampagne verfolgen. Statt auf der CeBIT möchte der Hersteller seine Produkte auf der im August in Berlin stattfindenden Internationalen Funkausstellung (IFA) präsentieren. Außerdem wolle man sich verstärkt auf kleineren nationalen Messen zeigen.

CeBIT-Sprecherin Gabriele Dörries will die Vorwürfe des Multimedia-Unternehmens nicht so ohne weiteres hinnehmen. Laut den Statuten sei es durchaus erlaubt, MP3-Player auszustellen, da es mittlerweile auch im Business-Bereich entsprechende Anwendungen und Produkte gebe. Vertreter von Creative bestätigten dies, erklärten aber, sie wollten sich nicht in das B-to-B-Segment abschieben lassen. Dort gehörten Produkte wie MP3-Player oder Jukeboxen nicht hin.