Rückzug begräbt die letzte Hoffnung

Cray Research sagt Übernahme von Floating Point Systems ab

22.11.1991

FRAMINGHAM (IDG) - Das Todesurteil für Floating Point Systems Inc. scheint gesprochen zu sein: Cray Research Inc. hat es sich anders überlegt und dem Übernahmekandidaten eine Absage erteilt.

Wie die CW-Schwesterpublikation "Computerworld" meldet, kam dieser Rückzug überraschend. So habe der Supercomputer-Hersteller bereits Floating-Point-Kunden informiert, daß Zahlungen künftig direkt an Cray Research zu leisten seien, berichtet Eric Anderson, Director of Sales bei Floating Point.

Analysten nehmen die Entscheidung von Cray Research jedoch gelassen hin. "Floating Point existiert bereits nicht mehr", äußert George Lindamood von der Gartner Group. Der seit 1987 aufgelaufene Verlust liegt bei mindestens 82,3 Millionen Dollar. Das Unternehmen, das als Hersteller von Array-Prozessoren gegründet wurde, habe sich zu spät Stand-alone- und offenen Systemen zugewendet, sagen Insider. Als man bei Floating Point Systems begann, einen auf Sun-Prozessoren basierenden Supercomputer zu bauen, war die Misere bereits erkennbar. Bis Ende der 80er Jahre wurden die Floating-Point-Produkte als Back-end für VAX-Systeme von DEC verwendet. 1989 kaufte sich die Gesellschaft dann Celerity Computing, die einen Unix-basierten Supercomputer besaß, und damit das Wissen um offene Systeme.