Server-Prozessor mit Piledriver-Architektur

CPU-Test: AMD Opteron 6380 mit 16 Kernen

10.02.2013
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Fazit

AMDs neuer Opteron 6380 ist gegen Intels doppelt so teurem Topmodell Xeon E5-2690 in der Performance unterlegen. Allerdings wird ja auch kein BMW 520i mit einem Mercedes E63 AMG verglichen. Wie bei Fahrzeugen muss man auch bei 2-Sockel-Servern eine vergleichbar teure "Motorisierung" gegenüberstellen. Mit 1088 US-Dollar liegt der Opteron 6380 genau zwischen den 885 und 1329 US-Dollar des Xeon E5-2640 und Xeon E5-2660. Und genau dazwischen liegt insgesamt gesehen auch die Performance von AMDs neuem Piledriver-Opteron.

AMD bietet mit dem von TecChannel getesteten 16-Core-Prozessor Opteron 6380 somit bei ähnlichen Kosten auch die gleiche Rechenleistung wie Intels Xeon-E5-CPUs. Gegenüber seinen Vorgängern der Opteron-6200-Serie mit Bulldozer-Architektur bietet der neue Piledriver-Opteron eine zirka 10 bis 20 Prozent höhere Rechenleistung.

Gleichzeitig verbessert sich die Energieeffizienz eines 2-Sockel-Servers mit den Opteron-6380-CPUs um knapp 20 Prozent gegenüber einer Opteron-6276-Bestückung. Und obwohl die Piledriver-Prozessoren schon sparsam mit der Energie umgehen, zeigen sich Systeme mit Xeon E5-2640 oder Xeon E5-2660 im Alltagsbetrieb nochmals um rund 30 bis 50 Prozent effizienter.

An Features mangelt es dem Opteron 6300 gegenüber dem Xeon E5 jedenfalls nicht. Die im Serverumfeld oft notwendige üppige Speicherausstattung können sowohl AMD als auch Intel mit je vier DDR3-Channels pro CPU bieten. Auch alle modernen Befehlssätze wie SSE 4.2, AVX, AES und Virtualisierungs-Features sind für den Opteron 6300 und Xeon E5 kein Problem.

Somit sind AMDs neue Opteron-6300-Prozessorn eine leistungsfähige Alternative zu den Xeon-E5-Modellen - auch wenn die Energieeffizienz nicht so gut ist wie bei Intel. Wie so oft werden in der Praxis aber entsprechende Angebote von Servern den Ausschlag für die eine oder andere Architektur geben. (cvi)