Server-Prozessor mit Piledriver-Architektur

CPU-Test: AMD Opteron 6380 mit 16 Kernen

10.02.2013
Von 
Christian Vilsbeck war viele Jahre lang als Senior Editor bei TecChannel tätig. Der Dipl.-Ing. (FH) der Elektrotechnik, Fachrichtung Mikroelektronik, blickt auf langjährige Erfahrungen im Umgang mit Mikroprozessoren zurück.

Abu Dhabi mit Modul-Konzept

Die neue Piledriver-Architektur der Opteron-6300-Prozessoren "Abu Dhabi" ist eine verbesserte Variante von Bulldozer. Das Funktionsprinzip von Piledriver basiert somit weiter auf dem Modul-Prinzip der Bulldozer-Architektur. Entsprechend besitzt ein sogenanntes Piledriver-Modul zwei Integer-Kerne und eine Fließkommaeinheit.

Während die Fetch- und Decoder-Unit beide Kerne gemeinsam nutzen, besitzt jeder Integer-Core einen eigenen Scheduler sowie einen L1-Daten-Cache. Bei Fließkommaberechnungen sieht es wie schon bei Bulldozer anders aus. Die Floating-Point-Operationen landen nach der gemeinsam pro Modul genutzten Fetch- und Dekoder-Stufe in einem FP-Scheduler. Die Floating-Point-Einheiten sind im Gegensatz zu Integer aber nicht in zwei "Kerne" aufgespalten. Alle Recheneinheiten nutzen pro Modul dann gemeinsam den nachgeschalteten L2-Cache.

AMD preist die neue Opteron-6300-Serie als kompatibel zu Systemen mit Opteron 6200 an. Entsprechend nutzt auch der Abu Dhabi den Sockel G34 mit der zughörigen Plattform "Maranello". Natürlich wird ein aktualisiertes BIOS mit Support für Piledriver-Prozessoren benötigt. In unserer Testplattform, dem 1U-Rackserver Supermicro A+ 1022G-URF, arbeitet so auch der Opteron 6380 nach dem BIOS-Update ohne erkennbare Probleme.

Die Anforderungen an die Kühlleistung bleiben laut AMD ebenso unverändert wie etwaige notwendige Software-Zertifikate. Entsprechend konnte unser Supermicro-Server sowohl mit den Opteron-6200-CPUs als auch dem Opteron-6380-Päärchen mit identischen Kühlern betrieben werden.