CPU's von Cambridge Memories emulieren Modelle 115,125 und 135:370er Remakes mausern sich zu Dauerbrennern

08.09.1978

Waltham/Massachusetts - Der stattliche IBM System/370-Kundenpark scheint die Konkurrenz wie magisch anzuziehen - kompatible Zentraleinheiten offeneren bereits Amdahl, Itel, National Semiconductor, Control Data, Magnuson, National CSS und Fujitsu. Zu diesem internationalen Septett der "Total-Mixer" stößt ein amerikanischer Hersteller, der bisher nur durch IBM-kompatible Zusatzspeicher bekannt war: Die Cambridge Memories Inc. (CMI) hat jetzt drei Mittlerklasse-Rechner angekündigt, die auf die 370-Leistungsklasse unterhalb der 138 zielen.

Die CMI-Modelle 1, 2 und 3 sollen 10 bis 15 Prozent mehr Leistung bei geringeren Kosten bieten als diejenigen IBM-Anlagen, die sie emulieren - die Modelle 115, 125 und 135.Das 115-Pendant Modell 1 mit 256 KB (ausbaufähig in 128-KB-Stufen bis 768 KB) kostet auf dem US-Markt 120 000 Dollar. Die mittlere Version des Trios (Konkurrenz zur 370/125) wird mit 512 KB für 185 000 Dollar angeboten. Sie kann in 128-KB-Inkrementen auf 1 MB erweitert werden. Der Preis des Spitzenmodells, dessen Hauptspeicher sich von

512 KB auf 2 MB aufstocken läßt (in Speicherblöcken von je 256 KB), wird von Cambridge Memories mit 265 000 Dollar angegeben.

Die Zykluszeiten liegen zwischen 480 und 1130 Nanosekunden (Modell 1), 300 und 950 Nanosekunden (Modell 2) sowie 180 und 850 Nanosekunden (Modell 3).

Die 32-Bit-Maschinen sind von der System-Software vollkommen kompatibel zu den IBM-Anlagen. Im DOS/VS, VS1, VS2 oder VM/370 geschriebene Anwendungsprogramme sollen "ohne Modifikation" - so CMI - auf allen drei Modellen laufen.

Die Stecker-kompatiblen Prozessoren verfügen über den /370-Instruktionssatz, der in Mikrocode implementiert ist (174 Basis-Befehle). Der auf 1KB-ROM's (Read-Only Memories) basierende Kontrollspeicher hat eine Größe von 48 bis 64 KB. Zur Standardausrüstung der Drillinge gehören je ein Byte-Multiplexkanal, zwei Block-Multiplexkanäle sowie ein Selektor-Kanal. Die ersten Maschinen sollen in den USA voraussichtlich Mitte 1979 ausgeliefert werden. Ob die neuen CMI-Produkte auch auf den deutschen Markt kommen, steht noch in den Sternen. "Zunächst muß geprüft werden, ob sie überhaupt für Europa geeignet sind', erklärte dazu ein Sprecher der Cambridge Memories GmbH, Neu-Isenburg.