Mainframe-Cloner mit Einbußen

CPU-Preisverfall macht Comparex zu schaffen

01.05.1998

"Die Nachfrage nach CPU-Leistung und Speicherkapazität ist ähnlich hoch wie in den 70er Jahren, wir haben Neukunden gewonnen, und unser Absatz an Rechnerleistung ist um 50 Prozent gestiegen. Doch unter dem Strich bleibt davon nichts übrig", zeigte sich Comparex-Geschäftsführer Rolf Brillinger auf der Bilanzpressekonferenz ernüchtert über den Verlauf des Geschäftsjahres 1997. Durch den Preisverfall von mehr als 50 Prozent sackte der Umsatz mit IBM-kompatiblen CPUs, die alle aus den Labors von Hitachi stammen, um rund 19,2 Prozent auf 424 (Vorjahr: 525) Millionen Mark ab. Damit steuerte das Kerngeschäftsfeld von Comparex nur noch 40 Prozent zum Gesamtumsatz bei, der sich gegenüber dem Vorjahr um rund fünf Prozent von 1,11 auf 1,05 Milliarden Mark reduzierte. Abstriche mußten die Mannheimer, die nach wie vor zu 60 Prozent im Besitz des Chemieriesen BASF sind und zu 40 Prozent der südafrikanischen Persetel-Gruppe gehören, auch beim Gewinn machen. Er sank um knapp 7,4 Prozent von 53 auf 49,1 Millionen Mark.

Angesichts dieser Einbußen konnte es Brillinger auch nicht versöhnlich stimmen, daß man im Geschäftsfeld der Peripheriegeräte, dem zweiten Standbein des Unternehmens, ein Umsatzplus von knapp acht Prozent auf rund 370 (Vorjahr: 343) Millionen Mark realisieren konnte. Dies resultierte im wesentlichen aus der vermehrten Installation der Raid-Speichersystemfamilie "Tetragon", deren Anzahl sich mit 180 Systemen gegenüber 1996 insgesamt mehr als verdoppelte. Auch im Dienstleistungssektor inklusive Netzwerkaktivitäten - Comparex ist mittlerweile zertifizierter Partner von Cisco Systems - zeigten die Mannheimer gegenüber dem Vorjahr einen deutlichen Formanstieg. Waren seinerzeit die Umsätze mit 246 Millionen Mark gegenüber 1995 (281 Millionen Mark) noch schwächer, konnte man 1997 einen Zuwachs von acht Prozent auf 264 Millionen Mark verzeichnen.

Von 300 auf 344 Millionen Mark hat sich das Auslandsgeschäft verbessert. Der Inlandsumsatz sank von 814 auf 714 Millionen Mark.