CPU im Test: Intel Core 2 Quad QX6600

11.01.2007
Von 
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
Kernig: Intels Core 2 Quad QX6600 kann auf vier unabhängige Recheneinheiten zurückgreifen. Wir prüfen, welche Rechenleistung die 2,4-GHz-CPU in der Praxis auf die Straße bringt und ob auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt

Testbericht

Intels zweiter Vierkerner Core 2 Quad QX6600 besteht de facto aus zwei Core 2 Duo E6600, die der Halbleiter-Riese in ein Prozessorgehäuse verpackt hat. Daher haben die beiden Doppelkerner keinen direkten Kommunikationskanal, sondern tauschen Ihre Daten über den 266 (effektiv 1066) MHz schnellen Front Side Bus aus. Die Taktfrequenz der Sockel-775-CPU beträgt 2,4 GHz, der insgesamt zur Verfügung stehende L2-Cache summiert sich auf beachtliche 8 (4 + 4) MB. Der Core 2 Quad QX6600 beherrscht die Virtualisierungs-Technik Vanderpool und unterstützt 32-sowie 64-Bit-Betriebssysteme. Ausgeklügelte Energiesparmodi sorgen für einen - gemessen an der fulminanten Rechenleistung - niedrigen Stromverbrauch: Wir ermittelten bei maximaler Belastung aller vier Rechenkerne einen Systemverbrauch von lediglich 276 Watt. Damit liegt der Energiekonsum sogar einen Tick unterhalb des AMD-Doppelkerners Athlon 64 X2 5000+. Auch im Vergleich zu seinem großen Vierkern-Bruder Core 2 Extreme QX6700 (300 Watt) schnitt der QX6600 gut ab.

Zur Rechenleistung: Seine Stärken konnte der Core 2 Quad QX6600 beispielsweise im Cinebench-Test ausspielen: Mit 1276 Punkten im X-Rendering-Benchmark war er etwa gut 40 Prozent schneller als der 2,93-GHz-Doppelkerner Core 2 Extreme X6800 (Test). Im Vergleich zum derzeit rechenstärksten AMD-Prozessor, der Zwei-Kern-CPU Athlon 64 FX-62 (Test), erarbeitete sich der QX6600 sogar einen Vorsprung von 68 Prozent. Und vor dem hauseigenen Vierkerner Core 2 Extreme QX6700 (Test) muss sich der QX6600 mit einem Rückstand von knapp 10 Prozent auch nicht verstecken. Gute Ergebnisse erzielte der Core 2 Quad QX6600 auch in unseren Multi-Tasking-Szenarien. So halbierte sich der Leistungseinbruch beim gleichzeitigen Encodieren und Rendern auf günstige 22 Prozent, während beispielsweise alle von uns getesteten Doppelkerner um mindestens 45 Prozent einknickten.

Beschäftigt eine Applikation hingegen nicht alle Rechenkerne, und das ist bei den meisten Programmen derzeit noch der Fall, muss sich der Core 2 Quad QX6600 taktstärkeren Prozessoren geschlagen geben: In unserem Itunes-Benchmark (Audiokonvertierung WAV auf MP3) zogen beispielsweise die AMD-Prozessoren Athlon 64 FX-62 sowie Athlon 64 X2 5000+ und 5200+ an Intels-Vierkern-CPU vorbei und waren zwischen 2 und 5 Prozent flotter. Der Abstand zum großen Bruder QX6700 betrug 10 Prozent. Aber auch bei Spielen patzte der QX6600 mangels Multi-Thread-Optimierung: In unserem Quake-4-Test konnte er zwar alle AMD-CPUs auf Distanz halten, musste sich allerdings dem hauseigenen 2,93-GHz-Doppelkerner Core 2 Extreme E6800 geschlagen geben - letzterer war gut 15 Prozent schneller.

Weitere Benchmark-Ergebnisse des Core 2 Quad QX6600 mit einem Schwerpunkt auf professionellen Applikationen finden Sie bei unserer Schwesterpublikation tecCHANNEL, wenn Sie diesem Link folgen.

Fazit: Insbesondere bei optimierten Programmen, die alle vier Kerne voll nutzen, kann sich der QX6600 gut in Szene setzen. Allerdings liegt sein Potenzial noch bei vielen Tests brach. Wägen Sie also ab, ob Sie die kostspielige 800-Euro-CPU wirklich sofort brauchen, oder doch besser noch ein paar Monate auf bezahlbare Preise warten.