Ursprüngliche Prognosen deutlich verfehlt

CPU fährt Achterbahn mit den Anlegern

24.03.2000
MÜNCHEN (CW) - Die CPU Softwarehouse AG hat entgegen der erst im November revidierten Planung den Verlust für 1999 abermals verdoppelt.

Erst vor kurzem musste der Anbieter von Finanzsoftware für das Geschäftsjahr 1999 einen Verlust von 9,9 Millionen Mark bekannt geben. Wie es in der Ad-hoc-Mitteilung heißt, falle das Ergebnis "wesentlich besser als erwartet aus". Damit werden früher gemachte Aussagen allerdings zur Makulatur. Erst im November hatte Vorstandschef Jochen Furch einen Verlust von 4,5 Millionen Mark für das Geschäftsjahr 1999 in Aussicht gestellt. Die damalige Gewinnwarnung sorgte bereits für Wirbel, da der CPU-Chef noch zwei Monate vorher die bis dato geltende Ergebnisprognose von plus 6,4 auf 11,4 Millionen Mark angehoben hatte. In Folge des plötzlichen Gewinneinbruchs gerieten die Augsburger ins Visier des Bundesaufsichtsamtes für den Wertpapierhandel (BAWe) - bis heute allerdings ohne Ergebnis.

Unterm Strich verfehlte das Augsburger Unternehmen jetzt jedenfalls die zum Börsengang im April 1999 vorgelegte Ergebnisplanung um gut 16 Millionen Mark. Als Gründe nennt CPU ein aufgelegtes Mitarbeiterbeteiligungsprogramm mit 1,7 Millionen Mark und Goodwill-Abschreibungen in Höhe von 3,8 Millionen Mark. Nicht konsolidiert werden konnten zudem die Gewinne von akquirierten Tochterunternehmen.

Zu weit aus dem Fenster gelehnt haben sich die Augsburger aber auch bei ihren Umsatzprognosen. Nicht 36,1 Millionen Mark, wie noch in der nach oben revidierten Planung im November in Aussicht gestellt worden war, sondern 28,6 Millionen Mark wurden jetzt in der Bilanz 1999 ausgewiesen. Damit gelang den Augsburgern zwar eine Vervierfachung der Einnahmen gegenüber dem Vorjahr. Dass damit jedoch das ursprüngliche Umsatzziel klar verfehlt wurde, verschweigt die aktuelle Meldung tunlichst. "Natürlich hätte man an die Planung konservativer rangehen müssen", räumte ein Firmensprecher auf Anfrage der CW ein und versicherte: "In Zukunft wird es anders laufen."