Beteiligungsmodell von Canaccord steht

Corel setzt wieder auf Linux-Server

09.06.2000
MÜNCHEN (CW) - Der finanziell angeschlagene Softwarehersteller Corel hat kurz nach seiner vorläufigen Rettung eine neue Strategie aus dem Hut gezaubert: Durch die Partnerschaft mit dem Reseller Rebel.com soll nach dem Ausflug auf die Desktops erneut das viel versprechende Geschäftsfeld der Linux-Server erschlossen werden.

Nach den schlechten Nachrichten des letzten Monats - unter anderem platzte die angekündigte Übernahme von Borland/Inprise, und die Bargeldreserven näherten sich dem Ende - konnte Corel-CEO Michael Cowpland einige positive Meldungen aus dem Hut zaubern. Demnach will das ebenfalls kanadische Unternehmen Rebel.com gemeinsam mit Corel noch im Herbst Linux-Server auf den Markt bringen, die sich vor allem durch einfaches Handling auszeichnen. Die Geräte sind nach Angaben Corels für den Einsatz in mittelgroßen Unternehmen konzipiert, beispielsweise für Mail- oder Web-Applikationen, und verfügen über Administrations-Tools auf HTML-Basis, mit denen sie sich installieren und verwalten lassen.

Inzwischen hat sich Corel auch mit Canaccord über die finanziellen Modalitäten geeinigt. Der kanadische Investor wird alle Optionen ausüben und sich mit insgesamt rund 19 Millionen Dollar an Corel beteiligen. Im Gegenzug erhält Canaccord knapp 7,3 Millionen neue Anteile des Softwareunternehmens zum Preis von jeweils 4,11 kanadischen Dollar.