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Corel bekommt zehn Millionen Dollar Schadenersatz

28.06.1999
Gegenüber Microsoft benachteiligt

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die kanadische Regierung muß den einheimischen Softwerkern von Corel 9,9 Millionen kanadische Dollar (umgerechnet 12,8 Millionen Mark) Schadenersatz zahlen. Dies ist das Ergebnis eines Rechtsstreits zwischen Corel und der kanadischen Steuerbehörde Revenue Canada. Diese hatte die Beschaffung von 30 000 Office-Paketen ausgeschrieben und letztlich Microsoft den Auftrag erteilt. Corel hatte anschließend gegen den Deal geklagt, weil alle Anbieter außer der Gates-Company Kostenvoranschläge für den Umstieg von den bei der Behörde bereits eingesetzten Microsoft-Produkten vorlegen mußten.

Das Canadian International Trade Tribunal (CITT) gab Corel nun recht und entschied zudem, dem Hersteller seien zentrale Informationen vorenthalten und eine Fristverlängerung ausgeschlagen worden. Bereits im vergangenen Oktober hatte ein Wirtschaftsgericht entschieden, daß Microsoft bei der Ausschreibung ungerechtfertigt bevorzugt worden sei. Revenue Canada erhielt seinerzeit die Auflage, Corel eine zweite Chance einzuräumen. Statt dessen zog die Behörde nun eine außergerichtliche Einigung vor.