Corbitconnect bringt die Logistik in Fahrt

26.11.2001
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - In der Industrie gewinnt die Transportlogistik zunehmend an Bedeutung. Entsprechend steigen auch die technischen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen, etwa an Tourenplanungssysteme. Die Corbitconnect AG versucht sich dieser Herausforderung zu stellen, indem sie strategische und operative Lösungen zur Fuhrparkverwaltung, Tourenplanung und -optimierung anbietet.

Zu ihrer Produktpalette gelangte die Corbitconnect AG aus Bad Kreuznach auf relativ unspektakuläre Weise: Das Unternehmen übernahm von der PLS GmbH die Rechte an der Entwicklung und am Vertrieb derer Softwareprodukte. Die führenden Mitarbeiter der Stuttgarter Firma erkannten nämlich, dass innerhalb der gegebenen Strukturen etwa eine Ausrichtung auf internationale Märkte nicht möglich war. Zusammen mit Peter und Daniel Schmidtchen rief der "geistige Vater" der Tourenplanungssysteme, Rainer Barthels, daraufhin im April 1999 die Corbit AG mit eigenen Mitteln ins Leben. Nachdem die Systeme teilweise auf Java-Basis neu entwickelt wurden, nannte sich die Firma im Juni 2001 in Corbitconnect um.

Den angebotenen Produkten gemeinsam ist die Aufgabe, Unternehmen bei der Planung in der Transportlogistik zu unterstützen. So hilft der "Carmanager" bei Verwaltung und Controlling des Firmenfuhrparks, "@time" dient der strategischen Einsatzplanung von Außendienstmitarbeitern, während die Software "Plantour" bei der strategischen Tourenplanung assistieren soll. Letzte wird seit kurzem auch als ASP-Lösung über das Internet angeboten. Alle Lösungen sind laut Unternehmensbroschüre an die Bedürfnisse der Branchen Presse, Pharma, Getränke, Konsumgüter, Lebensmittelhandel, Geld- und Werttransport, Möbel sowie Entsorgung angepasst. Die dazugehörige Kundenreferenzliste kann sich sehen lassen: Hier tummeln sich etwa Bosch, die Deutsche Bank, Kodak, Edeka, Linde, Dr. Oetker, Procter & Gamble, Paulaner, Michelin oder die Drogeriemarktkette Müller.

Zusätzlich bieten die Bad Kreuznacher Dienstleistungen für die Systemintegration an und beraten Firmen beim Logistik-Management. Als weitere Aktivität arbeitet Corbitconnect zusammen mit der tschechischen Tochter Digitech an der die osteuropäische Straßenkartendigitalisierung. Tschechien ist laut Firma bereits flächendeckend erfasst, Polen, die Digitalisierung des Straßennetzes in der Slowakei, Ungarn und weiteren Länder des osteuropäischen Raumes stehen noch an.

Mittlerweile ist die Firma auf 35 Mitarbeiter angewachsen und unterhält Niederlassungen in Berlin, Stuttgart, Prag und Wien. Neben der räumlichen Expansion schickt sich das Startup an, seinen Kundenkreis zu erweitern: Hatte sich Corbitconnect bei seiner Produkt- und Service-Palette bislang vornehmlich auf größere Unternehmen spezialisiert, so stellt seit kurzem die Division CC-Smallbiz Softwaretools für Fuhrpärke mit bis zu zwanzig Fahrzeugen zur Verfügung. Außerdem bietet Corbitconnect zwei Online-Dienste an, die sich nicht nur für Firmen, sondern auch für Privatpersonen eignen. So können Anwender mit dem zur Zeit noch kostenlosen Service Tourenplaner.de eine Reise inklusive aller Zwischenstationen planen und anschließend die Route anhand einer Liste oder detaillierter digitalen Karte verfolgen. Entfernungswerk.de wiederum generiert genaue Kilometerangaben, etwa für die Transport- und Fahrtkostenabrechnung. Dabei bezieht das Tool auf Wunsch Parameter wie die kürzeste Fahrzeit oder die wirtschaftlichste Route in die Berechnung ein.