Neue Modellfamilie schließt Leistungslücke:

Convex zeigt Supercomputer-Ambitionen

18.03.1988

FRANKFURT (ch) - In den Olymp der Supercomputer-Hersteller möchte jetzt auch Convex aufgenommen sein. Als Eintrittskarte präsentierte das Unternehmen elne neue Rechnerfamilie, deren Leistung die Lücke zwischen dem bisherigen Convex-Angebot und einer Cray X-MP/14 schließen soll.

Mit seiner neuen Modellreihe C2XX will der texanische Hersteller vor allem solche Kunden ansprechen, deren Anwendungen den gemeinsamen Einsatz integrierter Skalar- und Vektorprozessoren erfordern. Je nach Modell variiert die Anzahl der CPUs zwischen eins beim Einstiegsmodell C210 und vier beim Topmodell C240. Ihre Leistung von 50 Megaflops je Prozessor beruht nach Darstellung des Herstellers auf einer Kombination von ECL- und CMOS-Technologie und auf dem schnellen Arbeitsspeicher (maximal 2 Gigabyte), der mit einem Port je CPU plus einem Port für den I/O-Prozessor bestückt ist.

Neben der Vektorisierung geeigneter Probleme sind die Mehrprozessormaschinen auch zu einer parallelen Verarbeitung in der Lage. Dabei sorgt ein spezieller Mechanismus, genannt Automatic Self-Allocating Processors, für eine moglichst gleichmäßige Auslastung des Gesamtrechners. Voraussetzung ist allerdings, daß die Struktur der vorliegenden Anforderungen dies zuläßt.

Die Convex-Maschinen laufen unter Unix 4.2 BSD. Das Betriebssystem enthält eine Reihe von Erweiterungen gegenüber der Standard-Version. So unterstützt es gleichzeitig Parallelverarbeitung und Multiprocessing. Es enthält eine vektorisierte Laufzeit-Bibliothek und beschleunigt Datenzugriffe per Disk-Striping. Für die Sprachen Fortran, C und Ada stehen vektorisierende und parallelisierende Compiler zur Verfügung. Die Systemsoftware umfaßt weiter eine Reihe von Produkten namens Covue (Convex-to-VAX User Environnent), die den Umstieg von VAXen zu Convex-Maschinen erleichtern sollen, indem sie dem Anwender weiterhin die gewohnte Umgebung zur Verfügung stellen. Über Ethernet und TCP/IP lassen sich die Convex-Maschinen mit anderen Rechnern zusammenschließen, wobei das Network File System (NFS) eine verteilte Datenhaltung ermöglicht. Die Anbindung an DEC-Umgebungen erfolgt über Covuenet, an Mainframes oder Supercomputer über Hyperchannel.

Neben der neu kreierten Familie C2XX baut Convex auch die eingeführte Produktpalette aus und präsentiert die Modelle C120 und C130 mit Leistungen von 20 und 40 Megaflops. Hinsichtlich der Software-Ausstattung gilt für diese das gleiche wie für die C2XX-Reihe mit Ausnahme der auf Parallelisierung zielenden Aspekte.

Das Modell 210 ist, wie auch die beiden kleineren Maschinen, sofort verfügbar und bereits in acht Exemplaren ausgeliefert. Die C220 soll im dritten, die beiden restlichen Modelle im vierten Quartal 1988 folgen. Die Preise für die gesamte Palette der Neuvorstellungen werden nach Angaben von Convex im Bereich zwischen 600 000 und zwei Millionen Mark liegen.

Es piepst bei PS/2

MENLO PARK (IDG) - Über eine seltsame Störung an PS/2-Maschinen des Modells 80 häufen sich die Klagen: Bei bestimmten Programmen geben die Rechner ein nervtötendes Piepsen von sich.

Das Problem tritt nur an der 20-Megahertz-Ausführung der Maschine auf und nur bei der Durchführung von Berechnungen aus den Bereichen Statistik und Lineare Optimierung. Alle Problemmaschinen sind mit dem Arithmetik-Coprozessor 80387 ausgestattet.

Die Software ist seit Jahren auf dem Markt und lief bisher klaglos auf ATs und kompatiblen Maschinen anderer Hersteller. IBM hat sich mittlerweile der Klagen angenommen und zugesagt, die Berichte zu überprüfen.