Mit neuen Mittelklasse-Mainframes gegen DEC und IBM:

Control Data erweitert Cyber-Serie

29.04.1988

FRAMINGHAM (IDG) - Die Control Data Corp. (CDC) hat ihre Cyber-Serie um sechs Modelle erweitert. Die neuen Rechner der Reihe 960 ordnen sich zwischen den Mainframes der Serien 990 und 930 ein.

Die luftgekühlten Systeme, die eine Rechenleistung von 8,9 bis 26,7 Millionen Instruktionen pro Sekunde (Mips) erreichen, ersetzen die wassergekühlten Cyber-860-Rechner.

Das Unternehmen kündigte außerdem die Auslieferung des eigenen Betriebssystems NOS/VE Release 1.3.1 für die nächsten Monate an. Es ermöglicht die Verbindung von bis zu acht Cyber-Systemen und transparenten File-Zugriff. Darüber hinaus setzt die CDC ihre Strategie der "transparenten Rechenumgebung" fort. Ziel des Unternehmens ist es dabei, Standard-Benutzer-lnterfaces zu schaffen, mit deren Hilfe die Rechner verschiedener Hersteller verbunden werden können.

Drei der neuen Cyber-960-Modelle (962-11, 962-31, 962-32) laufen unter NOS/VE. Die anderen drei (960-11, 960-31, 960-32) können sowohl unter NOS als auch unter NOS/VE betrieben werden. Die Dual-Prozessor-Maschinen 962-32 und 960-32 erlauben symmetrisches Multiprozessing. Ab Ende 1989 wird es auch ein Betriebssystem auf Unix-Grundlage für die Modelle 962 und 930 geben.

Die Rechner der Reihe 962 kosten zwischen 533 500 Dollar (962-11 mit 32 MB Hauptspeicher) und 1,6 Millionen Dollar (962-32 mit 64 MB). Die Preisskala der 960-31-Rechner beginnt bei 705 000 Dollar, für den 960-32 bei 1,7 Millionen Dollar.

Herbe Kritik hatte in diesem Zusammenhang CDC-Vice-President Gil Williams für die Konkurrenz übrig: Verglichen mit den entsprechenden Produkten von DEC (VAX 8700 und 8800) und IBM (Low-End-3090er) seien die Cyber-Rechner in den USA etwa 10 bis 15 Prozent billiger, böten dafür aber bis zu 50 Prozent mehr Leistung. Mit der Architektur der VAX-Rechner sei DEC, so Williams auf dem Stand der sechziger Jahre stehengeblieben.