Dokumentenmappe im Iview

Content-Management ins SAP-Portal integrieren

06.06.2003
MÜNCHEN (fn) - Eine Reihe von Firmen passen ihre Produkte an SAPs "Mysap Enterprise Portal" an. Dazu zählen Dokumenten- und Content-Management-Spezialisten wie Documentum, Ixos Software und Reddot.

Portale sollen sich nach dem Willen der Hersteller zur universellen Benutzeroberfläche entwickeln. Universell deshalb, weil Anwender auf Inhalte gleichermaßen wie Texte und Grafiken, Kommunikationswerkzeuge wie Chat und E-Mail, sowie auf Backend-Software zugreifen sollen.

Anbieter von Dokumenten- und Content-Management-Software haben daher Interesse daran, dass ihre Produkte auch über Portale namhafter Hersteller zugänglich sind. So haben Documentum, Ixos Software und Reddot Solutions Module entwickelt, die ihre Software beispielsweise in das Mysap Enterprise Portal einbinden.

Documentum aus Unterhaching hat "Iviews" geschrieben, damit Content-Management-Anwender über das Enterprise Portal auf Softwarekomponenten wie "Cabinets", "Inbox" und "Mydocs" zugreifen können. Iviews sind Module (andere Hersteller sprechen hier von "Portlets"), die der Anwender in das SAP-Portal einbindet, um Software sowie Inhalte zu nutzen. Zudem lässt sich das Dokumenten-Repository von Documentum über ein "Repository Manager API" mit der Portalsoftware verbinden. Dies ist erforderlich, um beispielsweise Inhalte aus Documentum-Datenbanken von der SAP-Suchmaschine ("Trex") indizieren zu lassen. Offiziell freigegeben wird das besagte API allerdings erst mit der Version 6 des Enterprise Portal.

Anpassung erforderlich

Ein Iview hat auch der Münchner Dokumenten-Management-Spezialist Ixos Software geschrieben. Es gestattet Anwendern den Zugriff auf "Doculink", eine speziell für SAP-Umgebungen entwickelte Software, die bisher über die Client-Software "SAP Workplace" beziehungsweise "Sapgui" bedient wurde. Zwar ermöglicht dieses Iview einen Dokumentenzugriff, doch um auch dokumentenbasierende Workflows zu realisieren, bedarf es kundenindividueller Anpassungen. Nach Angaben von Ixos lässt sich das Doculink-Iview mit anderen Iviews über Ereignissteuerung ("Client Eventing") kombinieren. Gibt ein Anwender beispielsweise in einem Iview, das den Zugriff auf "Mysap CRM" erlaubt, eine Kundennummer ein, könnte automatisch das Doculink-Iview dazu veranlasst werden, sämtliche zu diesem Kunden vorgehaltenen Vertragsdokumente zu präsentieren.

Darüber hinaus arbeitet Ixos daran, auch die Web-Content-Management-Software der übernommenen Firma Obtree ins SAP-Portal zu integrieren. Ein entsprechendes Iview will der Hersteller im Herbst fertig haben.

Unlängst hat auch die in Oldenburg ansässige Reddot Solutions AG ihre Web-Content-Management-Lösung in das SAP-Portal integriert. Somit lassen sich nun Portalanwender mit personalisierten Inhalten aus dem Reddot-System versorgen. Ein Iview bindet hierzu den "Content Personalization Server" (CPS) ein. Er ist Bestandteil des Reddot-Produkts "Content Integration Server". Über das SAP Logon Ticket ist ein Single-Sign-on möglich: Portalanwender werden so automatisch bei der Reddot-Software angemeldet. Der CPS liest Benutzerattribute aus dem Verzeichnis der Portalsoftware und stellt dementsprechende Inhalte in der Web-Oberfläche dar.

Die Software "Reddot CMS 5.0, Service Pack 1" enthält spezielle Portalerweiterungen. Sie gestatten es dem Anwender, den "Smartedit" nebst Wysiwyg-Editierfunktion innerhalb des Iview zu verwenden.

Neben Web-Inhalten lassen sich auch Daten aus einem R/3-System über die Reddot-Lösung im SAP-Portal darstellen. Die Anbindung an das ERP-Backend erfolgt hierbei über den "Business Connector" der Walldorfer. Reddot ist nicht der erste Content-Management-Anbieter, der sein Produkt mit SAPs Portal verknüpft hat: Der Konkurrent Coremedia aus Hamburg hatte eine solche Integration bereits im vergangenen Oktober auf der Messe "Systems" präsentiert.

Abb: Personalisierung inklusive

Reddots Lösung liefert personalisierte Inhalte an Portalanwender und gestattet das Editieren von Web-Seiten im Iview. Quelle: Reddot, Solutions AG