Content-Dieben das Handwerk legen

08.03.2002
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Adobe bietet mit dem Produkt "Content Server" eine ähnliche Technik ebenfalls für PDF sowie Postscript-Dateien an. Der Inhalteanbieter verschlüsselt Dateien, die sich der Konsument nach dem Kauf in eine Bibliothek innerhalb der Software "E-Book Reader" lädt.

In direkter Konkurrenz dazu steht Microsoft mit der Client-Software "Microsoft Reader" sowie dem "Digital Asset Server" für den Content-Anbieter. Die Anzeigesoftware läuft sowohl auf Windows-PCs als auch auf PDAs unter dem Betriebssystem Pocket PC.

So ausgefeilt diese Produkte auch sind, bergen sie doch einen großen Nachteil: Der Endkunde muss eine Software installieren. Administratoren sehen so etwas bekanntlich mit Argwohn. Dies war auch ein Grund, warum der Buchhändler Business Village aus Göttingen sich gegen eine Content-Schutzlösung entschieden hat. Das Unternehmen vertreibt Fachinformationen an Firmenkunden sowohl im klassischen Sinne als Buch als auch über elektronische Bücher PDF-Format. Ordert der Kunde ein elektronisches Werk, erhält er eine passwortgeschützte PDF-Datei per E-Mail sowie in einer separaten Nachricht das Passwort zum Freischalten. Business Village arbeitete zunächst mit einer Technik von Adobe und testete auch das Produkt von Fileopen. Allerdings zeigte sich rasch, dass die Käufer nicht bereit waren, beispielsweise die Adobe-Software "E-Book Reader" zu installieren. Mitunter hatten sie auf ihren Windows-2000-Rechnern

keine Berechtigung, lokal Programme aufzuspielen. Fileopen setzt ebenfalls spezielle Programme voraus. Deshalb entwickelte das Medienhaus eine eigene Lösung, zu deren Nutzung man lediglich den weit verbreiteten Acrobat Reader benötigt. Dieser bietet bereits die Möglichkeit, Dateien mit einem Passwort zu schützen.