CES-Nachlese

Consumer Electronics – heute so, morgen schon ganz anders

13.01.2014
Von David B. Hofmann

TK-Anbieter verlieren den Anschluss

Trendwenden in der Consumer-Electronics-Branche gehen auch an Telekommunikationsanbietern nicht spurlos vorbei - und haben zum Teil deutlich negative Auswirkungen. So sind TK-Anbieter heute im Begriff, ihre Rolle als Bereitsteller von Kommunikationsdiensten einzubüßen; letztendlich werden sie auf ihre Rolle als Infrastrukturanbieter reduziert. Der Grund: Ihre klassischen kostenpflichtigen Produkte - also Sprachtelefonie und SMS - verlieren an Relevanz und werden durch annähernd kostenfreie IP-Dienste (OTT) ersetzt.

Vor allem die jüngere Generation nutzt heute wie selbstverständlich WhatsApp, Facebook, Snapchat oder die integrierten Kommunikationsdienste der Endgerätehersteller, beispielsweise iMessage von Apple oder Blackberry Messenger (BBM). Zugleich führt das veränderte Nutzerverhalten der jüngeren Generation auch zu verschärftem Wettbewerb zwischen den Mobilfunkanbietern. Diese Kundensegmente legen Wert auf mobile Internetnutzung und suchen dabei konsequent nach preiswerten Smartphones bekannter Markenhersteller sowie flexiblen und vor allem günstigen Tarifmodellen. Zwei-Jahres-Verträge? - Nein, danke, kein Interesse!

Telekommunikationsanbieter müssen also insgesamt umdenken: Angebote einfacher und individueller gestalten und auch im Vertrieb neue Wege gehen. Der Versuch, sich im Smartphone-Bereich nicht übermäßig von den beiden Weltmarktführern Samsung und Apple abhängig zu machen, ist dabei ein Schritt in die richtige Richtung. Denn die Dominanz dieser beiden Hersteller ist so extrem - zusammen besitzen sie einen Marktanteil von fast 50 Prozent -, dass sie zunehmend in der Lage wären, ihren Vertriebspartnern die Konditionen zu diktieren. Sich hier nicht einseitig festzulegen, ist auch insofern klug, als sich trotz aller Dominanz nicht absehen lässt, wer die Märkte in fünf Jahren beherrscht. (mb)