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Conceptware gerät ins Trudeln: Entlassungen

26.07.2001
Der Web-Content-Management-Spezialist Conceptware AG aus Schwalbach am Taunus steckt in Schwierigkeiten. Im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE bestätigte Stefan Utzinger, Vorstandsvorsitzender und CEO, dass 20 Prozent der Belegschaft entlassen werden.

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Web-Content-Management-Spezialist Conceptware AG aus Schwalbach am Taunus steckt in Schwierigkeiten. Im Gespräch mit der COMPUTERWOCHE bestätigte Stefan Utzinger, Vorstandsvorsitzender und CEO, dass 20 Prozent der Belegschaft entlassen werden. Zudem schließt der Hersteller seine Niederlassungen in München und in Boston. Auf die genaue Zahl der Kündigungen wollte sich der Firmenlenker nicht festlegen, teilte aber mit, dass einige Probezeiten nicht verlängert sowie Personal im Marketing abgebaut werden: "Wir wollen von etwa 70 auf rund 50 Leute reduzieren." Die Unternehmensnahe Kreise sprechen jedoch von einem deutlich höheren Stellenabbau.

Neben der wirtschaftlichen Lage brachten offenbar auch interne Probleme die Firma ins Trudeln. Wie aus gut informierten Kreisen verlautet, tat sich der Hersteller schwer, sein für den Mittelstand konzipiertes Produkt "Gatebuilder" der Zielgruppe schmackhaft zu machen. Neben der eigentlichen Softwarelizenz für Gatebuilder (Kostenpunkt 38.000 Euro) muss der Anwender zusätzlich den "Cold Fusion Application Server" von Macromedia erwerben. Dies sei schlicht zuviel für den Geldbeutel eines mittelständischen Betriebes. Hinzu kommen Beratungsdienstleistungen. Insgesamt 30 Lizenzen des Gatebuilder konnte Conceptware bisher verkaufen.

Zudem leistete sich das Unternehmen kostspielige und zweifelhafte Marketing-Aktivitäten, die zu nichts geführt hätten, erläuterte eine dem Unternehmen nahestehende Quelle. Neben den Personalkürzungen hat der Vorstand auch eine Reduzierung des Marketing-Budgets beschlossen, erklärte Utzinger im Gespräch mit der CW.