Voice-Computer in Holland als Basis

Comsys will ein "rotes Telefon" in die DDR einrichten

06.07.1990

KÖLN (pi) - Mit Hilfe eines Voice-Computer-Systems möchte die deutsche Tochter- gesellschaft der Comsys International aus Utrecht künftig die Telefonkommunikation in Richtung DDR erleichtern. Bei der Inanspruchnahme des neuen Dienstes führt der Weg dabei über einen Rechner in Holland.

Die zugrundeliegende Idee ist einfach: Bedingt durch die zwischen Holland und der DDR noch nicht ausgelasteten Telefonkapazitäten wird es möglich, schnelle Verbindungen aufzubauen und zudem komfortable Features wie beispielsweise Rundrufaktionen oder zeitversetzte Nachrichtenaufträge zu realisieren.

Die Grundgebühr für das "rote Telefon" in die DDR liegt bei fünf Mark pro Gespräch. Für Vielfachbenutzer werden jedoch Rabatte bis zu 50 Prozent eingeräumt, so daß je nach Dringlichkeit des Anrufs Kosten zwischen 1925 und 20 Mark je Telefonat anfallen. Hinzu kommen dann noch die Postgebühren, die für ein Gespräch von Holland in die DDR pro Minute eine Mark betragen. Bei Direktverbindungen müssen allerdings doppelte Gebühren entrichtet werden, da jeweils zwei Leitungen, eine Leitung des Voice-Computers zum DDR-Teilnehmer und eine Leitung zum Auftraggeber in Westdeutschland, geschaltet werden.

Das Voice-Computersystem befindet sich derzeit für den bundesdeutschen Raum im Test und ist ab Anfang Juli 1990 für die Öffentlichkeit verfügbar. In naher Zukunft will die Comsys GmbH auch einen Telefax-Versand anbieten. Durch ein von der Firma geplantes eigenständiges Netz soll es möglich werden, in etwa zehn Städten von Westdeutschland aus Fernkopien über den Voice-Computer in die DDR zu befördern.

Informationen: Comsys Deutschland GmbH, Eupenerstraße 159, 5000 Köln 41, Telefon 02 21/49 87 00.