Visumskontrolle lahm gelegt

Computervirus verseucht US-Ministerium

03.10.2003
MÜNCHEN (CW) - Der Computerwurm "Welchia" war schuld, dass US-amerikanische Behörden weltweit keine Visumsanträge überprüfen konnten. Um den Schädling zu beseitigen, mussten Netzverbindungen gekappt werden, so dass Zugriffe auf das zuständige Computersystem nicht mehr möglich waren.

Das "Consular Lookout and Support System" (Class), das die Behörden für das Bearbeiten von Visumsanträgen benötigen, sei aber selbst nicht betroffen gewesen, betonte eine Sprecherin. Die Class-Datenbank ist mit knapp 13 Millionen Einträgen gefüttert, die unter anderem vom FBI, der US-Einwanderungsbehörde und den Geheimdiensten stammen.

Der Welchia-Wurm hatte eine unbekannte Anzahl von Rechnern im US-Außenministerium verseucht. Um eine weitere Ausbreitung des Schädlings zu stoppen, mussten die Verantwortlichen schließlich Netzverbindungen zwischen Washington und US-Botschaften beziehungsweise -Konsulaten im Ausland kappen.

Während der insgesamt neunstündigen Unterbrechnung waren Zugriffe auf das Class-System nicht möglich. Ohne vorherige Kontrolle dürfen Konsulate keine Visa ausstellen. (ave)