Philip-Morris-Preis mit 120000 Mark dotiert

Computersimulation hilft den Forschem beim Umweltschutz

03.05.1991

BONN (CW) - Kaum ein Forscher kommt mehr ohne den Gehilfen Computer aus. Zwei der vier Philip-Morris-Forschungspreisträger, die je 30 000 Mark erhielten, arbeiteten mit Computersimulationen. Jürgen Warnatz entwikkelte ein Programm, mit dem die chemischen Abläufe in Flammen analysiert werden können. Mit Gundolf Kohlmaiers Modell lassen sich die Störungen des Erdklimas exakter beschreiben.

Computersimulationen sind genauer und aussagekräftiger als herkömmliche Verbrennungsanalysen im Labor. Sie können die Grundlage liefern, Energie auf schadstoffarme Weise zu gewinnen. Bisher versuchten die Techniker, Abgase mit immer besseren und aufwendigeren Filtern zu reinigen. "Einfacher wäre es, die Schadstoffbildung schon bei der Verbrennung zu verhindern", meint Warnatz, Direktor des Instituts für Technische Verbrennung an der Universität Stuttgart. Bei der Computersimulation können Brennstoffgemisch, Druck und Temperatur unabhängig voneinander variiert, berechnet und optimiert werden. Warnatz hält es für realistisch, daß auf diese Weise Automotoren entworfen werden, die aufgrund ihrer schadstoffarmen Verbrennung keine Katalysatoren mehr benötigen.

Kohlmaier vom Institut für Physikalische und Theoretische Chemie der Universität Frankfurt hat weltweit erhobene Daten über Vegetation und Klima in einem Computerprogramm verarbeitet. Seine Forschungen geben über den Grad der Schädigung des Weltklimas durch die Zunahme des CO2-Gehalts der Luft und durch die Rodung von Waldgebieten Auskunft. Die anderen zwei Preisträger sind Alex Faller, der einen Hubschrauber ohne Kupplung konstruierte, und Alex Richter, der die kleinste Pumpe der Welt entwickelte.