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Computerpanne legt Flugverkehr in Japan lahm

03.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Ein Softwarefehler im Flugleitsystem führte am Wochenende zur Beeinträchtigung des Flugverkehrs in Japan. Am Samstag früh um sieben Uhr fiel ein Zentralrechner aus, der die Flughäfen mit Informationen versorgt, meldete das japanische Verkehrsministerium. Daraufhin wurden sämtliche Starts ausgesetzt. Den Ausfall rief ein Fehler hervor, den ein Software-Update enthielt, das um ein Uhr früh eingespielt wurde. Erneuert werden sollte eine Anwendung zum Datenaustausch zwischen den FDP-Systemen (Flight Data Processing) der Fluglotsen und dem FADP (Flight Service and Air Movement Identification System Data Processing), das beim Verteidigungsministerium liegt.

Wieso das System seinen Dienst versagte, ist nach Auskunft des Verkehrsministeriums noch nicht geklärt. Die Software sei vom 1. bis zum 16. Februar auf einem Backup-System ohne Probleme getestet worden. Ob allerdings auch der Server des Verteidigungsministeriums in den Test einbezogen war, wollte ein Regierungssprecher nicht kommentieren. Der Hersteller des Systems, die in Tokyo ansässige NEC Corporation, kommentierte den Vorfall bislang nicht.

Von dem Ausfall beroffen waren am Samstag insgesamt 1534 Flüge. 192 Maschinen konnten gar nicht abheben, 1342 Flüge starteten mit Verspätungen von 30 Minuten bis zu sechs Stunden. 270.000 Passagiere mussten Berichten aus Japan zufolge warten, 39.000 Menschen ihre Reisepläne ganz aufgeben. (lex)