Leibniz-Preis der DFG an Hans-Peter Seidel

Computergrafik-Pionier geehrt

20.12.2002
SAARBRÜCKEN (CW) - Der Hauptausschuss der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) hat die Preisträger im Gottfried Wilhelm Leibniz-Programm der DFG für 2003 bestimmt. Einer der elf Preisträger ist Hans-Peter Seidel, wissenschaftlicher Direktor und derzeitiger geschäftsführender Direktor am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken.

Ausgezeichnet mit diesem höchstdotierten deutschen Förderpreis wurden eine Wissenschaftlerin und zehn Wissenschaftler, die aus 98 Vorschlägen ausgewählt wurden. Der Preis ist mit 1550000 Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren dotiert. Hans-Peter Seidel wurde 1958 geboren und studierte Mathematik, Physik und Informatik in Tübingen. Dort promovierte er 1987 in Mathematik und habilitierte sich 1989 für Informatik. Seidel wurde 1992 auf den Lehrstuhl für Graphische Datenverarbeitung an der Universität Erlangen-Nürnberg berufen.

Seit 1999 ist er Direktor am Max-Planck-Institut für Informatik und Honorarprofessor an der Universität des Saarlands in Saarbrücken. Seidel hat sein Arbeitsgebiet, die Computergrafik, in den vergangenen Jahren wesentlich geprägt. Ein wichtiges Charakteristikum seiner Arbeiten ist die Entwicklung neuer Algorithmen unter enger Verzahnung mit den Möglichkeiten und Perspektiven moderner Grafikhardware sowie die durchgängige Betrachtung der gesamten Verarbeitungskette von der Datenakquisition über die Modellierung (Erzeugung einer geeigneten digitalen Szenenbeschreibung) bis zur Bildsynthese (Erzeugung von Ansichten aus gegebener Szenenbeschreibung). Inzwischen wurde für diese integrierte Sichtweise der Begriff der 3D-Bildsynthese und -analyse geprägt.

Der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis ist der höchstdotierte deutsche Förderpreis für herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Ziel des Leibniz-Programms, das 1985 eingerichtet wurde, ist es, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, ihre Forschungsmöglichkeiten zu erweitern und sie von administrativem Arbeitsaufwand zu entlasten. Beim Einsatz der Mittel wird den Preisträgern größtmögliche Freiheit eingeräumt. Die DFG vergibt den Leibniz-Preis aus Sondermitteln des Bundes und der Länder zum siebzehnten Mal. (co)