Siemens geht systematisch gegen Maschinen-Crashs vor:

Computergesteuerte Wartungstechnik

23.09.1983

MÜNCHEN (CW) - Ein Programm zur planmäßigen Wartung und Instandhaltung offeriert jetzt die Siemens AG mit dem Paket AWE (Allgemeine Werkserhaltung). Ablauffähig unter BS2000 auf Rechnern der Systeme 7.500 (ab 7.531) und 7.700 dient das Produkt außerdem zur Aufwands- und Kostenverfolgung von Maßnahmen der Werkserhaltung wie geplante und ungeplante Instandsetzung, Neuanfertigung, Umbau und Änderung, Umzug oder Sonderauftrag.

Die Software läßt sich nach Angaben von Siemens in allen größeren Organisationseinheiten mit Werken, Betrieben oder Standortverwaltungen in Wirtschaft, Forschung und Verwaltung einsetzen. Als Einstiegsschwelle sehen die Münchener jedoch Unternehmen mit zirka 500 Beschäftigen oder 100 Millionen Mark Jahresumsatz und mit mindestenes 30 Instandhaltungshandwerkern. Das aus einzelnen Programmbausteinen bestehende Dialogpaket läßt sich in zwei Stufen einsetzen. Zum einen wird die Aufwands- und Kostenverfolgung der gesamten Werkserhaltungsmaßnahmen pro Sachanlage realisiert, im zweiten Schritt folgt der Aufbau der geplanten Instandhaltung für die dafür vorgesehenen Sachanlagen. Dabei wird der Anwender über Bildschirmmasken geführt. Der "Output" reicht laut Siemens von generierten Arbeitsplänen im Klartext über Instandhaltungsaufträge mit analytisch begründeter Planzeit und Lebenslaufübersichten für Geräte bis zu Schadensstatistiken sowie Planungs- und Steuerungskennzahlen.

Seit einiger Zeit in Siemens-eigenen Produktionsbetrieben mit 2000 bis 3000 Mitarbeitern eingesetzt, liegen erste Erfahrungswerte mit der AWE-Software vor. So seien die nicht planbaren Sofortaufträge an das Instandhaltungspersonal von 60 Prozent auf 10 Prozent zurückgegangen.

Insgesamt verringerten sich die Instandhaltungskosten etwa um 15 Prozent bei gleichzeitiger Erhöhung der Lebensdauer der betreuten Sachanlagen.

Auch sanken die wegen ungeplanter Produktionsstillstände unnötig gezahlten Löhne für Maschinenbediener anteilsmäßig um etwa 1,5 Prozent.