Computerentwicklung als Schlüssel zur Rationalisierung:DGB: Angestellten-Arbeitsplätze betroffen

23.01.1981

LUDWIGSHAFEN (gr) - Auf die Kehrseite der Mikroelektronik wies Günter Stephan, Vorstandsmitglied des deutschen Gewerkschaftsbundes, auf der Bundesangestelltenkonferenz der Gewerkschaft Holz und Kunststoff in Ludwigshafen hin. Von den Auswirkungen des neuartigen Rationalisierungsinstrumentes seien vor allem die Angestellten betroffen.

"Die Computertechnologie erweist sich immer mehr als Schlüsseltechnologie Rationalisierung der Arbeitsbereiche, die aufgrund ihrer Struktur den Rationalisierungsstrategie der Unternehmen in der Vergangenheit weitgehend verschlossen waren." Stephan wies ausdrücklich darauf hin, daß die Angestelltenberufe dabei in der vordersten Linie der Rationalisierungsoffensive stehen.

Der hohe Anteil arbeitsloser weiblicher Angestellter, die schwere Vermittelbarkeit von Hochschulabsolventen in qualifizierte Angestelltenberufe und der Rückgang der Berufsausbildungszahlen in kaufmännischen und technischen Ausbildungsberufen lassen sich Stephans Meinung nach nicht nur auf die schwache Konjunktur in der Bundesrepublik zurückführen.

Im Dezember 1980 war die Zahl der Arbeitslosen auf 1,118 Millionen gestiegen.

Gegenüber 1979 mit 3,8 Prozent hat sich den Daten der Bundesanstalt für Arbeit zufolge die Quote auf 4,8 Prozent verschlechtert. Bei den Frauen erreichte die Arbeitslosenquote sechs Prozent. Gleichzeitig nahm die Zahl der Kurzarbeiter im Dezember 1980 gegenüber dem Vorjahr um 344,5 Prozent auf 357 064 zu.