"Informationsinseln" verknüpfen

"Computer-Integration " als ein neuer Kurs für Mittelstand

15.06.1990

MÜNCHEN (CW) - "Computer-Integration" ist der Titel eines neuen Lehrgangs, den die Gemeinnützige Gesellschaft für berufsbildende Schulen München (GBS) in Zusammenarbeit mit der IHK München und Oberbayern eingerichtet hat. Der Kurs wird die bisherige Ausbildungsmöglichkeit zum "Fachmann für CAD-Anwendung" ablösen.

Die künftigen Fachleute für Computer-Integration sollen nach Angaben des Bayerischen Wirtschaftsministeriums, das sich finanziell an diesem Vorhaben beteiligt, lernen, die "Informationsinseln" innerhalb eines Unternehmens zu verknüpfen. Technische und kaufmännische Bereiche der betrieblichen Datenverarbeitung seien noch nicht oder nicht ausreichend miteinander verbunden.

Wird beispielsweise durch eine technische Veränderung einer Konstruktion die Anpassung betriebswirtschaftlicher und organisatorischer Daten - wie Kosten, Materialeinsatz, Maschinenlaufzeiten - erforderlich, muß das bislang häufig durch die zeitaufwendige manuelle Eingabe der Folgeänderungen umgesetzt werden. Die Arbeit der Fachleute für Computer-Integration soll hier darin bestehen, die Datenbestände aller Bereiche derart miteinander zu verknüpfen, daß eine Änderung automatisch die notwendigen Folgeänderungen, etwa im kaufmännischen Bereich, auslöst.

Das Bildungsangebot wendet sich laut Wirtschaftsministerium an kleine und mittelständische Unternehmen, die die neuen rechnerunterstützten Techniken einführen und ihre Mitarbeiter in einer überbetrieblichen Einrichtung schulen lassen wollen. Vorgesehen ist die Fortbildung von jeweils 22 Teilnehmern pro Lehrgang. Jedes Jahr sollen zwei 18wöchige und zwei zehnwöchige Vollzeitlehrgänge angeboten werden.