Informatik-Unterricht:

Computer gewinnt Anhänger in der Schule

09.07.1982

SCHÖNHAGEN (pi) - Kein anderes Hilfsmittel in der Schule wird so intensiv genutzt wie der Computer. Dies ist die übereinstimmende Meinung der Fachleute, die den jetzt abgeschlossenen vierjährigen Modellversuch "Informatik-Unterricht" betreut haben.

Auf der Abschlußtagung im schleswig-holsteinischen Schönhagen berichtete der Leiter dieses überregionalen Projekts, Dr. Ulrich Bosler vom Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften (IPN) in Kiel, über die wichtigsten Ergebnisse. Danach ist es nicht sinnvoll eine standardisierte Programmiersprache im Informatikunterricht zu verwenden, wie bisher in der schulpolitischen Diskussion gefordert wurde. Nach Bosler sind sowohl Basic wie auch Pascal, Logo und Elan für den Unterricht geeignet. Sie seien einerseits sehr vielseitig und könnten auf der anderen Seite auch leicht erlernt werden.

An dem Modellversuch nahmen insgesamt 35 Berufsschulen und Gymnasien von Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen und Schleswig-Holstein teil. Im Lauf von vier Jahren wurde hier Informatik zu einem eigenständigen Unterrichtsfach entwickelt. In Schleswig-Holstein zum Beispiel, wo das neue Fach in der 11. und 12. Klasse anstelle einer anderen Naturwissenschaft gewählt werden konnte, machten rund 60 Prozent der Schüler von dem Angebot Gebrauch.

Das Kieler Kultusministerium will daher trotz Beendigung des Versuchs den Unterricht an den vier Modellschulen fortsetzen. Darüber hinaus sei auch an eine landesweite Ausdehnung gedacht, da ungefähr die Hälfte aller Gymnasien bereits über einen oder mehrere Computer verfügen, die in einer oder mehreren Programmiersprachen bedient werden könnten.