"Künstliche Intelligenz" berät Manager:

Computer ersetzen Denkprozeß

29.05.1981

NEW YORK (VWD) - "Künstliche Beratung" wird der Industrie in einigen Jahren bei schwierigen Entscheidungen in Form von Computerprogrammen zur Verfügung stehen: Der menschliche Denkprozeß soll durch den Computer ersetzt werden.

Die Programme werden nach einem Bericht des "Wall Street Journal" nicht nur in der zur Zeit üblichen Form Informationen sammeln und speichern, sondern zudem einen bei der Auswahl der Informationen dem einer hochqualifizierten Arbeitskraft vergleichbaren Denkprozeß vornehmen und erläutern können. Versuche mit "künstlichen Intelligenz-Methoden" seien bereits seit langem unter anderem bei Robotern und "selbststeuernden" Waffen unternommen worden. Jedoch hätten inzwischen verschiedene Unternehmen wie Hewlett-Packard, die zur Schlumberger Ltd. gehörende Fairchild, Camera Instrument, Texas Instruments und Xerox versucht, die Methoden für die Entwicklung integrierter Schaltkreise einzusetzen, die durch Auswertung geologischer und geophysikalischer Daten Öl- und Erdgasfunde ermöglichen sollen. Forscher der Carnegie-Mellow-Universität versuchten, ein Programm zu entwickeln, das Managern helfen soll, die Arbeit in großen Betrieben zu planen.

Nach Angaben eines Unternehmensleiters von Texas Instruments wendeten sich mehr und mehr Gesellschaften der Forschungsarbeit in diesen Bereichen zu oder vergeben Universitäten Forschungsaufträge. Er glaubt, daß Mitte oder in der zweiter Hälfte des laufenden Jahrzehnts "einige aufregende Entwicklungen im Bereich der "künstlichen Intelligenz" zu erwarten seien.