Computer Associates hat aufgeräumt

12.06.2008
Das Portfolio für "Enterprise IT Management" (EITM) ist nun im Wesentlichen auf acht Produkte eingedampft.

Lange Zeit war Computer Associates (CA) dafür bekannt, Lücken in seinem Produktspektrum für IT-Service-Management über Akquisitionen zu schließen. Über die Jahre hinweg hat sich so ein mächtiger Bauchladen angesammelt, dessen Unübersichtlichkeit und mangelnde Integration nicht selten Kritik von Experten hervorrief. Das hat sich inzwischen geändert. Seit etwa zwei Jahren konzentriert sich Computer Associates auf die In-House-Entwicklung, um ein umfassendes und integriertes, aber dennoch modulares Produktspektrum für Enterprise IT-Management anbieten zu können.

Die Früchte dieser Arbeit präsentierte CA kürzlich in Form mehrerer neuer Produkte sowie einiger Updates der bestehenden Applikationen. Demnach teilen sich die acht Produktankündigun-gen in zwei Kategorien: Fünf davon decken das Thema unternehmensweites Risiko-Management ab, indem externe Richtlinien mit internen Leistungsvorgaben abgeglichen werden. Die anderen drei Lösungen unterstützen die IT-Automatisierung und damit die von der Administration angestreb-ten Kosteneinsparungen.

Die Produkte im Einzelnen

GRC Manager: Die Software liegt in Version 1.5 vor und bietet eine zentrale Konsole für unternehmensweites Risiko-Management, Compliance-Initiativen und für Auditing. Mit der neuen Version können IT-Abteilungen die Geschäftsprozesse während des gesamten Lebenszyklus verwalten. Key Performance Indicators (KPI) und Risikoindikatoren lassen sich zuordnen und analysieren. Zudem erlaubt die Lösung, Governance-, Risk- und Compliance-Programme automatisiert zu überwachen. Der Preis, den CA-Verantwortliche gegenüber dem britischen IDG-Branchendienst "Techworld" mitteilten, richtet sich nach der Anzahl der Benutzer. Eine durchschnittliche Installationsgröße wird demnach mit 250 000 Dollar kalkuliert.

Security Compliance Manager: Das neue Produkt für IT-Security und Compliance erlaubt die Abbildung und Kontrolle von gesetzlichen, behördlichen und unternehmensintern erstellten Auflagen. Es spürt automatisiert Sicherheits- und Compliance-Verstöße auf und leitet Korrekturen ein. Reports zeigen auf, wer auf was Zugriff hat und wer was freigab. Der Preis startet bei 25 Dollar pro Benutzer, das System bedient bis zu 5000 Anwender.

Access Control: Die Software dient dem Erstellen, der Verteilung und der Verwaltung von plattformübergreifenden Zugriffsrechten. Das jetzt verfügbare Release 12 arbeitet dafür mit rollenbasierenden Einstellungen und bietet ein aggregiertes, proaktives Reporting der Zugriffsrechte und Regeln. Nicht regelkonforme Aktionen sollen sich so korrigieren lassen, bevor sie Sicherheits- oder Compliance-Probleme verursachen. Die von CA angebotene Premium Edition kostet beispielsweise in einem 25 Server umfassenden Paket 7200 Dollar pro Server.

Identity Manager: Das ebenfalls in Version 12 vorliegende Produkt unterstützt das Einrichten, die Veränderung und das Löschen von Benutzeridentitäten sowohl in Großrechner- als auch in verteilten Umgebungen. Insbesondere Organisationen, die Zehntausende von IDs zu verwalten haben, können laut CA von der Lösung profitieren. Das Preisbeispiel hier: Bei 5000 unternehmensinternen IDs sind 50 Dollar pro User zu veranschlagen, bei externen ID-Kontrollen (Web-Zugriffe) jeweils vier Dollar.

Software Compliance Manager: Es handelt sich um ein neues Produkt, das Unternehmen dabei helfen soll, die mit der Software-Lizenzverwaltung verbundenen Risiken und Kosten laut CA "dramatisch" zu senken. Ineffizientes Softwarelizenz-Management soll sich damit erkennen lassen. Preisangaben gibt es allerdings erst, wenn das Programm verfügbar ist. Grundlage wird jedenfalls die Anzahl der damit verwalteten Assets sein.

IT Process Manager: Mit dieser neu vorgestellten Lösung geht Computer Associates das Thema IT-Automatisierung an. IT-Prozesse sollen sich damit über das gesamte Rechenzentrum hinweg beschleunigen lassen, indem Administratoren von bislang manuell erledigten Aufgaben entlastet werden. Prozesse lassen sich damit modellieren, orchestrieren und in Workflows ausgeben. Die Software erweitert CAs "Data Center Automation" und besteht aus Bundlings unter anderem mit einem Management-Server und Integrationspaketen. Der Umfang ist nach den Varianten "basic", "medium" und "large & enter-prise" gestaffelt. Der Preis für ein Basispaket beginnt bei rund 100 000 Dollar.

Advanced Systems Management: Der Klassiker aus CAs System-Management-Bereich liegt inzwischen in Version 11.2 vor und kann neben physischen Servern nun auch virtuelle Server-Umgebungen verwalten. Er lässt sich mit "Virtual Center" von VMware integrieren und unterstützt Suns Logical Domains (LDOM). Hier bezahlt man eine Art Flatrate von rund 1900 Dollar als Administratorkomponente, auf die dann die Kosten für die zu verwaltenden Ressourcen wie zum Beispiel CPUs aufgesattelt werden.

OPS/MVS Event Management and Automation: Release 11.6 des Mainframe-Produkts automatisiert die Verwaltung von z/OS-Ressourcen. Das darin enthaltene Feature Switch Operations Facility (SOF) ermöglicht es Administratoren, den Zustand komplex aufgebauter Connectivity-Strukturen schnell zu visualisieren, zu überwachen und gegebenenfalls zu beeinflussen. (ue)