Computacenter-MBO (vorerst?) abgelehnt

05.12.2005
Die unabhängigen Verwaltungsräte von Computacenter Plc haben dem Vernehmen nach die Offerte eines Management-Buyouts abgelehnt.

Andere Mitglieder des Verwaltungsrats, darunter die Firmengründer Peter Ogden und Philip Hulme, CEO Mike Norris, Finance Director Tony Conophy sowie Chairman Ron Sandler, wollten den britischen Reseller und Service-Anbieter für 485 Millionen Pfund Sterling (umgerechnet 840 Millionen Dollar) aufkaufen und reprivatisieren (siehe "Computacenter-Management bietet MBO an"). Der Truppe gehört zusammen 44,2 Prozent von Computacenter. Laut "Computerwire" dürften die Manager mit einem höheren Angebot an den Verhandlungstisch zurückkehren.

Dass die beiden - von HSBC beratenen - unabhängigen Directors Nick Cosh und Cliff Preddy das MBO-Angebot ablehnten, hat demnach einige Kommentatoren verwirrt, die sich beschwert hatten, dass Kleinanleger wohl kaum einen fairen Preis für ihre Aktien bekommen würden, und die Unabhängigkeit der Verwaltungsräte in Zweifel zogen. Von Computacenter gibt es zu den Berichten keine offizielle Stellungnahme; das Unternehmen wollte sich nicht dazu äußern, ob die Offerte abgelehnt (oder überhaupt gemacht) wurde.

Am Freitagnachmittag war der Kurs der Computacenter-Aktie um 2,7 Prozent auf 254,5 Pence und damit gerade unter den Angebotspreis von 255 Pence pro Aktie gefallen. Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr eine Reihe von Gewinnwarnungen ausgegeben. Es bemüht sich, der Margenerosion im Hardware-Vertrieb mit einem Ausbau seiner Aktivitäten im Bereich Infrastruktur-Services zu begegnen. Einen Hintergrundbericht dazu von unserer Kollegin Sabine Prehl finden Sie hier. (tc)