Computacenter enttäuscht die Anleger

14.03.2007
Ein wenn auch nur leichter Umsatzrückgang sowie hohe Gewinneinbußen machen dem IT-Dienstleister zu schaffen.

Der britische IT-Dienstleister Computacenter hat für sein Ende Dezember abgelaufenes Geschäftsjahr 2006 enttäuschende vorläufige Zahlen vorgelegt: Der Umsatz ging um 0,7 Prozent auf 2,27 Milliarden Pfund (3,32 Milliarden Euro) zurück. Der Nettogewinn brach von 29,4 Millionen auf 18,9 Millionen Pfund ein. Die Aktie fiel nach Veröffentlichung der Ergebnisse um sieben Prozent.

Schuld am Umsatzschwund hatte in erster Linie das Produktgeschäft, das um 3,1 Prozent abnahm. Das konnten auch die um 3,3 Prozent auf 423,6 Pfund gestiegenen Einnahmen mit Support-Diensten und Managed Services nicht ausgleichen.

Besonders ausgeprägt war diese Entwicklung in Großbritannien: Das Produktgeschäft nahm um 7,2 Prozent ab, die Serviceeinnahmen wuchsen dagegen nur um 3,1 Prozent. Dadurch ging der Gesamtumsatz in Computacenters größtem Markt um 5,2 Prozent zurück. Firmenangaben zufolge war 2006 vor allem im Hinblick auf Vertragserneuerungen und hier speziell im Support-Bereich "ein enttäuschendes Jahr".

Erfreulicher war die Entwicklung in Deutschland: Hier stieg der Umsatz um 5,9 Prozent auf 654,7 Millionen Pfund, was auf eine Reihe von Managed-Services- und Outsourcing-Verträgen zurückzuführen ist, die Computacenter im vergangenen Jahr abschließen beziehungsweise erneuern konnte. Zu den wichtigsten gehört ein Fünf-Jahresvertrag mit der DZ Bank über 60 Millionen Pfund im Produkt- und Servicegeschäft, ein europaweiter Deal mit Airbus über 30 Millionen Euro sowie Support-Verträge mit Daimler Chrysler und Bosch.

Überschattet wurde das Deutschland-Geschäft von den unerwartet hohen Anlaufkosten für zwei Shared-Services-Verträge, die dem Unternehmen Verluste in Höhe von 6,2 Millionen Pfund bescherten. Dadurch schrumpfte der operative Gewinn von fünf Millionen Pfund im Vorjahr auf 2,8 Millionen Pfund 2006. Computacenter hatte sein Serviceportfolio vergangenen Sommer um standardisierte Services erweitert, die verbrauchsabhängig abgerechnet werden (siehe auch "Computacenter startet Shared Services").

Einen Ausblick für das kommende Jahr will Computacenter frühestens nach Abschluss des ersten Quartals abgeben. Auch über den derzeitigen Stand eines umfangreichen Desktop-Support-Vertrags mit BT, der diesen Monat offiziell ausläuft, wollte das Unternehmen keine Angaben machen (sp).