Kommentar

Comparex und die Folgen

10.03.2000

Mit der Entscheidung, künftig nur noch EMCs Speichersysteme zu vermarkten, hat Comparex den Partner HDS vor den Kopf gestoßen. Die Anwender sorgen sich zu Recht um die Zukunft der installierten "Tetragon"-Speicher. Doch es könnte noch schlimmer kommen. Fast beiläufig erklärte Comparex-Geschäftsführer Jonescheit, langfristig auch aus dem Geschäft mit Mainframes aussteigen zu wollen. Für das HDS-Management dürfte dies die zweite Hiobsbotschaft sein. Comparex vermarktet die Großrechner von HDS in Deutschland exklusiv. Zieht sich der Systemintegrator tatsächlich aus dem Großrechnergeschäft zurück, stünde HDS in Deutschland ohne Vertriebspartner und ohne Support-Organisation da. Für die verunsicherten Großanwender stellten sich die gleichen Fragen wie schon bei den Speichersystemen. Die Luft für HDS würde damit auch im Mainframe-Geschäft dünner, und das nicht nur auf dem deutschen Markt. Die großen Rivalen IBM, Amdahl und Fujitsu-Siemens konnten in den letzten zwei Jahren mit weiterentwickelten CMOS-Prozessoren Marktanteile hinzugewinnen. Mit seiner teuren Mischtechnik CMOS-ECL (ACE) holte sich HDS zwar die Leistungskrone zurück. Doch das Marktsegment für diese Spitzenleistungen ist kleiner geworden. wh