Zukunft der Call-Center ungewiß

Compaq will von Irland aus Support bieten

21.02.1997

Zehn Millionen Dollar läßt Compaq sich nach eigenen Angaben die Errichtung einer neuen Support-Europazentrale in Irland kosten. Damit will man den Kunden in Europa von einem Punkt aus telefonische Rund-um-die-Uhr-Betreuung in 15 europäischen Sprachen geben. Mit der Entscheidung folgt das Unternehmen Branchenkollegen wie beispielsweise IBM, die mit ihrem paneuropäischen Call-Center in dem schottischen Örtchen Greenock ebenfalls den Weg in ein Land mit relativ niedrigen Löhnen eingeschlagen hat. Bis zum Jahr 2000 will Compaq eigenen Angaben zufolge rund 550 Mitarbeiter in dem irischen Call-Center beschäftigen, in dem pro Jahr durchschnittlich 4,5 Millionen Anrufe bearbeitet werden sollen.

Was aus den etwa 15 europäischen "Compaqcare"-Centern werden soll, ist derzeit noch unklar. Eines davon befindet sich in München. Auf Anfrage der CW teilte Ullrich Esser, Leiter der Unternehmenskommunikation bei Compaq, mit, daß derzeit noch geprüft werde, wie und wo die betroffenen Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens sinnvoll eingesetzt werden könnten. Man könne jetzt noch keine Aussagen treffen, was im einzelnen mit den nationalen Support-Centern geschehen werde. Auf jeden Fall würden im Zuge der Konzentration des Service nur wenige Arbeitsstellen abgebaut. Angestellte sollen ferner die Möglichkeit erhalten, nach Dublin zu wechseln, wo spätestens zum Ende dieses Jahres der Betrieb aufgenommen werden soll.