Web

Compaq warnt vor operativem Verlust

02.10.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der texanische Hersteller Compaq Computer Corp. hat gestern nach US-Börsenschluss eine Warnung für das abgeschlossene dritte Quartal (Ende: 30. September) veröffentlicht. Demnach sollen die Einnahmen rund eine Milliarde Dollar niedriger ausfallen als ursprünglich mit acht bis 8,4 Milliarden Dollar angepeilt. Als Gründe führte Compaq unter anderem Absatzeinbrüche nach der Ankündigung der Übernahme durch Hewlett-Packard und nach den Anschlägen in New York und Washington sowie einen Taifun an, der die Logistik taiwanischer Lieferanten durcheinander gewirbelt habe.

Die Folge ist ein operativer Verlust von rund 100 Millionen Dollar oder fünf bis sieben Cent pro Aktie (unterm Strich kommen noch erhebliche Abschreibungen dazu - unter anderem 500 Millionen Dollar für den Wertverlust der Beteiligung an CMGI aus dem Verkauf von Altavista). Im Juli hatte Compaq noch einen Gewinn von sieben bis neun Cent je Anteilschein angekündigt. Obwohl die Analysten ihre Erwartungen seither reduziert hatten, tippten sie laut First Call/Thomson immer noch auf fünf Cent Profit pro Aktie. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres hatte Compaq auf Basis von 11,22 Milliarden Dollar einen Gewinn von 550 Millionen Dollar oder 31 Cent pro Aktie ausgewiesen. Des weiteren erklärten die Texaner, sie gingen weiterhin davon aus, dass die geplante Fusion mit HP stattfindet. Im nachbörslichen US-Handel fiel die Compaq-Aktie um acht Prozent auf 7,66 Dollar.

Analysten erwarten insbesondere vor dem Hintergrund der Terroranschläge vom 11. September, dass Compaqs Warnung nur die erste von vielen aus der Branche sein dürfte. "Ich habe den Verdacht, dass wir noch jede Menge weitere Warnungen bekommen, wenn man sich den Zeitpunkt der Ereignisse vergegenwärtigt", erklärte beispielsweise Charles Wolf von Needham & Co.