Prosignia- und Proliant-Server mit Web-Server-Software ausgestattet

Compaq verbessert Ergebnis erheblich und setzt aufs Internet

23.02.1996

Bereinigt um die Investitionen, die Compaq fuer den Kauf der Networth Inc. sowie der Thomas-Conrad Corp. aufwenden musste, reduziert sich der Gewinn auf 789 Millionen Dollar.

Waehrend allerdings die Konzernmutter im vierten Quartal 1995 gegenueber dem Vergleichszeitraum 1994 ein stuermisches Wachstum um 45 Prozent auf 4,7 Milliarden Dollar Umsatz erwirtschaftete, sah das Geschaeftsergebnis fuer die deutsche GmbH im letzten Quartal 1995 nicht so glaenzend aus. Hatte das Wachstum im ersten Halbjahr noch rund 40 Prozent ausgemacht, betrug die Steigerungsrate im "Weihnachtsquartal" nur mehr sieben Prozent. Deutschland- Geschaeftsfuehrer Kurt Dobitsch erklaerte die erhebliche Abflachung mit dem nur mehr marginalen Wachstum am Notebook-Markt sowie der Verschaerfung des Preiswettbewerbs. Zudem sei die Nachfrage im Consumer-Segment eingebrochen.

Diese Zahlen korrespondieren mit einer Entwicklung am deutschen PC-Markt: Wie das Marktforschungsinstitut Dataquest berechnete, stiegen die PC-Verkaeufe in Westeuropa zwischen Oktober und Dezember 1995 um 21 Prozent an. Dieses Wachstum haette sich zu einem Boom auswachsen koennen, wuerde nicht ausgerechnet Deutschland, der wichtigste nationale DV-Markt in Europa, ausserordentlich schwaecheln. Hier stiegen die PC-Verkaufszahlen lediglich um sieben Prozent - der Heimcomputer-Bereich nahm sogar um ein Prozent ab.

Compaq belegt in Deutschland mit einem Marktanteil von 9,6 Prozent (1994: 9,9 Prozent) hinter der Siemens-Nixdorf Informationssysteme AG (SNI) mit 12,9 Prozent und Vobis mit 11,4 Prozent Rang drei der PC-Anbieter. Nach Wert der verkauften PCs liegt Compaq allerdings vor Vobis (11,9 gegenueber 8,5 Prozent).

Wie Compaq-Chef Eckhard Pfeiffer sagte, widme sich sein Unternehmen intensiv der Frage, wie sogenannte Internet-PCs beschaffen sein muessten, um sich gut zu verkaufen (vgl. das Interview auf Seite 9). Wie wichtig das Thema Internet fuer den weltweiten Marktfuehrer von PC-Systemen ist, zeigen auch die Vereinbarungen, die die Pfeiffer-Company mit Novell, Netscape und Microsoft getroffen hat. Das PC-Unternehmen wird auf allen "Proliant"- und "Prosignia"-Servern auch Microsofts "Internet Information Server", Novells "Netware Web Server" sowie Nestscapes "Commerce Server" ausliefern. Mit diesen Softwareprodukten koennen Unternehmen nicht nur Web-Seiten gestalten, sondern auch den auf Home-Pages zwischen sogenannten Content-Providern und Kunden anfallenden Kommunikationsverkehr verwalten.